Bei der Fotografie mit einer Digital-Kompaktkamera durch ein Spektiv sollte sich idealerweise die Eintrittspupille (EP) des Kameraobjektivs exakt an der Stelle befinden (d.h. in derselben Ebene und korrekt zur opt. Achse zentriert), an der sich die Austrittspupille des Spektivs befindet. Da der Austrittspupillen-Längsabstand je nach Spektiv und Okular meistens etwa zwischen 12 mm und 25 mm beträgt, ist das bei vielen Digital-Kompaktkameras nur im Einstellbereich kurzer Brennweiten realisierbar. Fast immer wandert die EP des Kameraobjektivs beim Zoomen zu langen Brennweiten stark einwärts und liegt dann zu tief, also zu weit weg vom Okular des Spektivs.
Zu diesem Thema hatte ich im Januar dieses Jahres drei Beiträge verfaßt, die evtl. für Sie interessant sein könnten:
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Offenbar ist dieses Wandern der EP bei der Ricoh Caplio GX 100 bis zur relativ bescheidenen Telebrennweite von 72 mm (kleinbildäquivalent!) gering genug, um in Verbindung mit den „TK“ zur Verfügung stehenden Okularen keine Probleme zu verursachen. Das könnte bei Ihrer Canon Powershot A 540 ganz anders sein, auch weil deren Maximalbrennweite größer ist (kleinbildäquivalent 140 mm). Da ist die EP evtl. schon so tief versenkt, daß Sie trotz des schon ziemlich engen Aufnahmewinkels wieder abgedunkelte Bildecken bekommen.
Da Sie um Vorrechnen (vermutlich der erzielten effektiven kleinbildäquivalenten Brennweiten) baten:
„TK“ erreicht mit der Caplio GX 100 in maximaler Telestellung, bei der es in Verbindung mit seinem Spektiv zu keiner Vignettierung (Bildeckenabdunkelung) kommt, eine kleinbildäquivalente Brennweite von 72 mm. Sein Zeiss Diascope 85 hat eine Objektivbrennweite von ca. 500 mm. Sein adaptiertes Fremdokular Vixen LVW 5 mm hat die Brennweite 5 mm. Also ergibt die Kombination seines Spektivs mit diesem Okular 100fache Vergrößerung. Multipliziert man diese Vergrößerung mit der maximalen Telebrennweite, so ergibt sich 100 · 72 mm = 7200 mm.
Walter E. Schön