So bestechend das Grundkonzept auch auf den ersten Blick ja sein mag und so sehr es sich bei Leica Duovid um eine optisch/mechanisch erstklassige Leistung handeln dĂŒrfte, so wenig brauchbar ist leider das 8+12x42 als Alleinglas fĂŒr die Feldornithologie. So muss ich meine Erfahrungen mit diesem Fernglas zusammenfassen. Die andernorts beschriebene AnfĂ€lligkeit der Mechanik kann ich nicht bestĂ€tigen, aber:
Der ambitionierte Vogelbeobachter wird vor allem drei Dinge bemĂ€ngeln: Das Gewicht, die (viel zu lange) Zeit, die man zum Umstellen der VergröĂerung benötigt, und das (bei dieser Technik wahrscheinlich groĂartige, aber) geringe Sehfeld. Dass sowohl das Swarovski 8,5x42 EL als auch das Zeiss Victory 8x42 FL eine etwas bessere Transmission bieten, halte ich fĂŒr weniger wichtig. Das Bild des Duovid ist famos, Zwischeneinstellungen sind allerdings GlĂŒckssache und auch nicht vorgesehen. Sofern man nicht andere Fernglastypen als Alleinglas bevorzugt, sind die beiden oben genannten FernglĂ€ser viele bessere ornithologische UniversalglĂ€ser als das Duovid. In der 12fachen VergröĂerung muss man das Duovid auflegen, wenn man maximale Leistung herausholen will, das leichte Canon 12x36 IS II zeigt freihĂ€ndig deutlich mehr Details (leider mit der schlechten Naheinstellung von 6-7m) als das Duovid mit 12x. Von dem von mir genannten Anwendungsbereich aus betrachtet gehört das Duovid m.E. eher in ein Technik-Museum. Wer Zeit zum Beobachten hat, kein Spektiv benutzen muss, das Glas auflegen kann und damit nicht lange wandern muss, wird seine helle Freude daran haben - aber wie viele oder besser wenige Anwender mögen das wohl sein? Sollte es Leica gelingen, die drei von mir kritisierten Schwachpunkte zu beseitigen - ich glaube nicht, dass sie es versuchen - aber Hut ab, dann sĂ€he es anders aus!
MP
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.08 20:11.