Für einen Normalsichtigen (insbesondere einen nicht stärker Kurzsichtigen) ist die von Dir, Holger, ermittelte Nahgrenze ohne unangenehme Anstrengung typisch. Sie entspricht einer Entfernung von knapp 19 cm ohne Fernglas und führt zu einem Einwärtsschielen von ca. 10° pro Auge, also einem Vergenzwinkel von ca. 20°. Die meisten Menschen haben etwa an dieser Stelle ihre „Schmerzgrenze“, obwohl anatomisch, dann aber schon mit merklicher Anstrengung, Vergenzwinkel bis ca. 30° oder evtl. sogar noch knapp darüber möglich sind. Kurzsichtige, die zum sehr genauen Betrachten kleiner Details (z.B. Mattscheiben-Scharfeinstellung auf einer Großformat-Studiokamera, Lesen der Zutaten/Inhaltsstoffe auf manchen Katzenfutter-Dosen in einer Schriftgröße irgendwo zwischen 3 pt und 2 pt ...) die Brille oft abnehmen und dann ganz nah rangehen, sind auf diesem Gebiet geübt und schaffen schmerzfrei und ohne merkliche Anstrengung noch kürzere Abstände (ich mit ca. -5 dpt komme auf ca. 12 cm, was einem Vergenzwinkel von ca. 31° entspricht und an meiner anatomischen Grenze liegen dürfte).
Walter E. Schön