>Also, ich suche als erfahrener Fernglasfreund natuerlich ein neues Brillenmodel auch danach aus, dass es zu meinen bereits vorhandenen Fernglaesern kompatibel ist!>
Herr Mackenbrock,
es haben sicher nicht wenige über Ihren Beitrag geschmunzelt - und dann natürlich erkannt, dass hier der Praktiker spricht und schon vergeht einem das Schmunzeln wieder. Sie können sich aber sicher auch vorstellen, was die meisten Kunden (vor allem aber potentielle Neukunden) wohl dazu sagen würden.
Produkte haben sich nach dem Menschen zu richten und nicht umgekehrt. Eine Firma, die darauf vertraut, dass der Kunde sich das Produkt schon passend machen wird, egal wie gut die primären Eigenschaften dieses Produktes auch sind, wird vom Markt verschwinden. Gerade, wenn es darum geht, neue Märkte zu erschließen bzw. den eigenen Anteil am Marktsegment zu vergrößern, wird man andere Wege gehen müssen.
Gestern wurde auf der Leica-Hauptversammlung beschlossen, dass man 2006/2007 wieder schwarze Zahlen schreiben will und muß. Dies soll u.a. auch durch neue Produkte im Bereich Fernoptik erreicht werden.
Man stelle sich nur einmal vor, Leica brächte eine Fernglasserie heraus, bei der jedem Kunden garantiert werden könnte, dass er die für ihn richtige Einblickposition finden und einstellen kann. Soweit der Pupillenabstand dazu beiträgt, kann ich mir eine optomechanische Konstruktion vorstellen, die einen variablen effektiven Abstand von, sagen wir 8-20 mm zuläßt. Die Herausforderung an die Optikentwickler dürfte das kleinste Problem sein. Das größte Problem wird wohl die Mechanik und die vom Marketing vorgegebene Form sein.
Mit solch einem Fernglas stände Leica absolut exklusiv im Markt und hätte wohl signifikant bessere Chancen, als mit einer wieder neuen Vergütung, die man schon beim Vorgänger nicht vermißt hat und mit der man neue potientielle Kunden ohnehin wenig beeindrucken kann (weil das ja alle anderen auch immer wieder machen).
Die Liste der Verbesserungsmöglichkeiten, die unter den sträflich vernachlässigten Begriff "Ergonomie" fallen, ist lang. Deren Realisierung würde aber (fast) jeder Interessent sofort als Zusatznutzen und als Unterscheidungsmerkmal zu Konkurrenzprodukten wahrnehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem integrierten Okular- und Objektivschutz?
In diesem Sinne
Walter Wehr
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.06.05 13:33.