Ich habe zur Zeit beide Modelle und zusätzlich sogar noch das 10x30 IS.
Alle drei Gläser machen im Gegenlicht keine sehr gute Figur, die Frontscheibe stört.
Aber wenn Sie dann einmal den Test von Herrn Schön ausprobieren, dann fällt Ihnen auf, das das 10x30 nahezu neutral, das 12x36 ganz leicht rosa, das 15x50 recht kräftig grün verfärbt sind. Der Test zeigt auch, dass im 15x50 eine Menge Licht verschluckt wird.
Ferngläser mit eingeschalteter Stabilisierung sind empfindliche Wesen. Man darf daher durchaus geteilter Meinung sein, ob die Lösung beim 30/36 IS besser oder die Lösung beim 15/18 x 50 besser ist. Im Gelände tendiere ich zur Sicherheit, also der in den kleinen Ferngläsern verbauten Lösung.
Vom Einschalten bis zur vollen Regelung vergehen bei meinem 15x50 etwa 3 Sekunden, beim 10x30 wird es die Hälfte der Zeit sein. Nächtliche Beobachtungen sind bei mir oft mit etwas mehr Körperzittern verbunden, weil die Armhaltung nach oben anstrengender ist. So kommt es bei mir immer wieder vor, das die Regelung beim 15x50 aus dem Takt kommt und ich den Eindruck habe, das Bild würde einmal kräftig durchgeschüttelt. Den gleichen Effekt habe ich beim 12x36 noch nie beobachtet.
Ich habe nicht den Eindruck, dass das 15x50 randscharf ist. Auf diesen Punkt komme ich aber gerne zurück.
Ich finde es nicht bemerkenswert, wenn ein modernes Okular 65° subjektives Sehfeld erreicht. Besonders bei hohen Vergrößerungen sind dazu auch keine großen Prismen erforderlich.
Ich habe nicht den Eindruck, dass das 15x50 am Siemensstern großes leistet, jedenfalls kein Vergleich zum 15x50 aus Solms.
Ich bleibe dabei, dass ein Canon 15x50 weniger und ein 18x50 sogar überhaupt nicht zu empfehlen sind und nur in Sonderfällen über die großen Schwächen hinweggesehen werden kann.
Robert Fritzen