Als höflicher Mensch sollte man sich ja nicht provozieren lassen und muss deshalb auch schon einmal bereit sein, beim kritischen Zeitgenossen ein gewisses Maß an fröhlicher Beschränktheit zu tolerieren – schließlich ist man selbst ja auch nicht perfekt, außerdem haben wir Sonntag und das Wetter ist (noch) schön.
Warum also auf einen Beitrag reagieren, dem auch nach mehrmaligem Lesen beim allerbesten Willen noch nicht einmal die Spur eines positiven Sinns zu entlocken ist und das, obwohl doch ganz starke Worte verwendet werden? Also lassen wir es besser gleich wieder bleiben – und geben uns geschlagen. Es gibt Auswüchse an konstruierten Negativismen, denen man argumentativ einfach nicht gewachsen sein kann, eben weil jeder logische Zusammenhang fehlt. Warum etwa der Anbieter eines komplexen und teuren Gerätes kein einfacheres erläutern können sollte, also das ist so dermaßen von heiterer Bedürfnislosigkeit, daß es einem fast die Sprache verschlägt. Offen gestanden hat das Argument in seiner Schlichtheit aber auch wieder etwas Genialisches, fast schon Unergründliches.
Man darf aber auch hoffen, daß Sie, Herr Schill, sich nicht am freien Markt mit einer komplexen Dienstleitung oder einer anspruchsvollen Produktpalette durchschlagen müssen, die mit mehr als zwei Gedankenzügen erläutert oder verkauft werden muss. Dann haben Sie mit Ihrer verkürzten Denkweise möglicherweise ein Problem. Grübeln Sie in Zukunft also zur Abwechslung einmal ein wenig über möglichen Auswirkungen, bevor Sie Leuten wie dem Jülich und seinen Mitarbeitern hier dumm kommen und so ganz nebenbei nicht wenigen Optikinteressierten eine zum „Missbrauch“ einladende intellektuelle Inkontinenz unterstellen. Letzteres erfüllt nämlich fast schon den Tatbestand persönlicher Beleidigung, und dieses Motiv will Ihnen doch auch wieder niemand unterstellen, oder?
Ich kenne Herrn Jülich nicht persönlich und habe auch noch nichts bei ihm gekauft. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich aber, daß er eine informative, von solider Sachkenntnis getragene und vor allem freundliche Beratung durchführt, egal, um welches Gerät es sich handelt und auch dann, wenn man offensichtlich (noch) nicht bereit ist, bei ihm zu kaufen, also in einer ergebnisoffenen Lage, die möglicherweise sogar zum Kauf woanders führen könnte. So etwas können Sie in unserer Geiz-Ist-Schlau-Gesellschaft mit ihrem beklagenswerten Hang zu struktureller Transferleistungs-Empfangsbereitschaft, und mit (leider stetig) zunehmenden Verwahrlosungstendenzen (auch im Diskurs) normalerweise schon sehr, sehr lange suchen.
Schönen Tag weiterhin!
