Sehr geehrter Herr Henseler,
tatsächlich ist die Blendung und damit einhergehend die AP für mich ein sehr wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung. Obwohl ein Augenarzt bei mir keine übermäßige Lichtempfindlichkeit diagnostizierte, empfinde ich die Helligkeit des 10*56 bei Tagesbeobachtungen nicht nur als störend, sondern bekomme davon nach relativ kurzer Zeit auch Kopfschmerzen. Die von Herrn Jülich für mich gebauten Objektiveinsätze, die die Öffnung verringern, führten zu keiner essentiellen Verbesserung meiner Situation. Insofern spricht schon einiges für ein 8*32.
Ich habe nur die Befürchtung, daß die Dämmerungseigenschaften eines 8*32-Glases für viele Beobachtungssituationen nicht ausreichen bzw. zu unbefriedigenden Abbildungen führen. Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein Leica 8*32 (BA) für ein paar Tage zum Testen. Das Bild empfand ich als sehr angenehm, namentlich in Bezug auf die Farbwiedergabe, die Tiefenschärfe und die Helligkeit. Allerdings zeigten sich in einem Vergleich zu meinem 10*56 deutliche Einschränkungen bei der Verwendung bei diffusen Lichtverhältnissen (Beobachtung eines Waldrandes bei bewölktem Himmel) und zwar ausgeprägter als von mir erwartet. Dieses könnte ein Argument für ein 8*42 sein. Leider konnte ich bisher den tatsächlichen Unterschied zwischen beiden Gläserklassen in einer solchen Situation noch nicht ausprobieren.
Selbstverständlich werde ich versuchen, das optimale Glas für mich durch praktische Tests zu ermitteln. Zu diesem Zweck werde ich am Freitag zu Herrn Jülich fahren. Es ist aber kaum möglich, hierbei die Gläser in allen wichtigen Situationen miteinander zu vergleichen. Deswegen wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir noch einmal etwas detaillierter Ihre praktischen Erfahrungen mit Gläsern beider Größenklassen mitteilen könnten, insbesondere ob in der praktischen Anwendung die unterschiedlichen Dämmerungseigenschaften tatsächlich auffällig und relevant sind oder eher zu den ganz großen und kleinen Gläsern bestehen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schlame