Also grundsätzlich mal, wagt sich der Herr Ludes zumindest mal aus der Deckung. Dafür riskiert er dann zwar die Prügel, auch weil er vor lauter Posten oft den Überblick zu verlieren scheint und weil er schreibt, was er denkt.
Ich vermute mal, der würde lieber Spitzenware verkaufen aber anscheinend gibt es dafür nicht genug Käufer. Ich habe keine Ahnung, wie alt der Mann ist, aber man sollte ihm mal sagen, daß sein Tun im Laufe der Zeit immer schwerer wird, denn billigst kann jeder und noch billiger und prahlender auch. Astrooptik ist ein Nischenmarkt. Die Nische zerfällt in Mitnehmware bis x Euro und sehr wenig Beratungsware ab x Euro. Das Können besteht nun daraus, marketingtechnisch die Mitnehmware so zu veredeln, daß damit Kundenbindung und Profit geschaffen werden. Aber machen wir uns nichts vor, wir reden über Einfachstprodukte ohne jede Spezifikation. Nur Psst, daß sollte man dem Kunden so nicht sagen.
Anders gemacht hat dies der uns allen bekannte Herr Vehrenberg. Er hatte Markenprodukte, er war, soweit von außen sichtbar ehrlich und hat ein traumhaftes Image aufgebaut. Nur leider konnte er sich vom Image alleine nichts kaufen, er ist als Händler ausgestiegen, die Nachfrage nach Qualität war zu klein.
Unser Herr Jülich spielt am Astromarkt keine Rolle. Er taucht nirgendswo auf, er macht keine Werbung. Seine Internetpräsenz ist gut und gekonnt, aber man muß kein Hellseher sein, um zu sehen, daß Wohl und Wehe seiner Firma nicht vom Astroumsatz abhängt. Er kann sich den Luxus leisten, korrekt zu sein, wohlgemerkt den Luxus. Müßte er davon leben, so wären auch hier die Produkte im Angebot, die sonst auf der ganzen Welt den Umsatz bringen.
Die anderen Händler, die wir alle aus der Werbung kennen, müssen den Massenmarkt annehmen und können zwangsläufig in diesem Markt nicht glänzen. Sie verkaufen Clone, wie Migranten gefälschte Pradataschen. Der Käufer wird nicht betrogen, denn er ist zu keiner Minute im Zweifel über das was geschieht. Die Leute hacken immer auf Wolfgang Ransburg herum, aber seine Kunden kommen doch freiwillig. Kann man IHM denn vorwerfen, daß er diesen Kunden erzählt, was die hören wollen. Wer 69 Euro für ein Glas ausgibt, der WILL hören, daß dieses Glas toll ist. Wer 149 Euro für einen Dobson ausgibt ebenfalls. Warum Ransburg vorwerfen, was Leute bei Tchibo und Lidl gutfinden. Billig ist die Devise und schlecht gibt es nicht. Nicht die Händler sind schuld, sondern die Verbraucher, vielleicht ist auch niemand schuld und alles ist gut. Ich weiß es nicht.
Gabriel Kaufmann