Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Natürlich setze ich die extreme Vergrößerung nicht bei der Beobachtung ein. Ich habe einfach einmal festgestellt, wie man den Farbfehler deutlich machen kann: bei extremster Übervergrößerung ist der Unterschied zwischen Fraunhofer und Apochromat oder Spiegel besonders gut zu sehen. Ein Zeiss APQ mit 100 mm Objektiv zeigt nämlich auch mit dem LV 2,5 mm Okular keine Farbe.
Ich habe selber einmal eine Bilderserie gemacht, um den Farbfehler zu dokumentieren. Dazu habe ich einen Kodak E200 Film gebraucht. Der ist bekanntlich etwas schwach auf der Brust im roten Bereich.
Dann im Orion die beiden hellen Sterne unterschiedlich lange belichtet. Rigel zeigt schon mit wenigen Sekunden einen blauen Hof, belichtet man länger, wird der Stern aufgeblasen, dafür sieht man aber über eine größere Fläche noch Farbe. Unter der Lupe kann man noch Farbe im Abstand von 1,25 mm vom Mittelpunkt entfernt erkennen. Zum Rand fällt es dann steil ab. Natürlich zeigt auch Beteigeuze etwas Blau, aber lange nicht soviel wie Rigel.
Noch besser geht es, wenn Sie zusätzlich mit Okular projizieren. Ich bin aber nicht sicher, ob Ihre Montierung die benötige Nachführpräzision hat. Einen Versuch wäre es allemal wert.
Versuchen Sie auch einmal, einen offenen Sternhaufen zu fotografieren. Dann das negativ mit einer Lupe untersuchen. Von der Mitte zum Rand sind schöne Effekte zu sehen. Bei 1:20 reicht ein 2" Auszug zur völligen Ausleuchtung der Filmecken aus.
Eberhard Angermayer