Gunnar,
Sie schreiben hier:
> Dann würde ich kein Spektiv sondern einen APO nehmen.
> Der hat dann folgende Nachteile:
> Erdbeobachtung:
> Aufrechtes und seitenrichtiges Bild nur in schlechter Qualität
> und mit kleinem Feld möglich.
Das moechte ich nicht so stehen lassen: Ich hatte kuerzlich ausgiebig Gelegenheit bei Tage durch den neuen kleinen Televue 60 Refraktor, sowie durch die Televue 76 und 85 Refraktoren und vergleichsweise durch einen TMB 80 Apo mit verschiedenen Televue Okularen und Prismen/Spiegeln zu schauen. Das aufrechte und seitenrichtige Bild war strahlend hell, farbsaumfrei und das Gesichtsfeld sehr gross und scharf bis zu Rand! Ich denke, wenn man die richtigen Komponenten einsetzt, ist es ueberhaupt kein Problem, gute astronomische Fernrohre zur Tagesbeobachtung einzusetzen.
Gerade das superkleine neue Televue 60 wird den kleinen Spektiven Konkurrenz machen, zumal es einen sehr praktischen Fokusierring besitzt und ggf. auch mit 90 Grad statt 45 Grad Einblick zu betreiben ist. Oder haben Sie mal einen kleinen TMB oder Takahashi Apo im zerlegten Zustand gesehen? Dann haben die einzelnen Teile ein viel kleineres Packmass als die meisten Spektive. Und bei Kontrollen am Flughafen hat es auch Vorteile, wenn die Pruefer direkt in den Tubus schauen koennen. Natuerlich sind alle diese Teile nicht Wasser- oder Staubdicht und im Feldeinsatz nicht so robust wie ein Spektiv, aber fuer den Einsatz auf einer Terasse oder zumindest bei gutem Wetter sehr gut geeignet.
Sie sollten auch nicht vergessen, dass man die meisten TMB, Televue oder auch die kleinen Refraktoren von Borg oder Takahashi mit 2 Zoll Okularen und Zubehoer betreiben kann. Und dann kann man ein viel groesseres Feld beobachten, als es mit den meisten heutigen Spektiven moeglich ist. Da ist doch bei etwa maximal 3,5 Grad Schluss (zB. Leica 20x WW).
Beide Arten von Instrumenten haben ihre Berechtigung und ergaenzen sich. Man sollte das nicht so dogmatisch sehen. Ich habe den Eindruck, ein Spektiv wird eher von Beobachtern bevorzugt, die weniger dazu neigen, sich mit dem ganzen astronomischen Zubehoer beschaeftigen zu wollen und stattdessen lieber eine vollstaendige Loesung aus einem Guss bevorzugen. Wenn das Spektiv dann noch astronomisch erweiterbar ist, um so besser.
MfG
A. Mackenbrock