Ich denke, der Newton bietet von Haus aus visuellen Beobachtern einen hohen Kontrast – wenn er dafür konzipiert ist:
Zunächst hat er gegenüber dem SCT und Cassegrain den Vorteil, dass er keinerlei Tagblindheit aufweist.
Tubus und der Okularauszug sollten innen geschwärzt sein, letzter bei eingefahrenem Zustand nicht in den Tubus ragen. Der Gegenspiegel kann deutlich kleiner gehalten werden als beim SCT. Ich fand den Newton auch sehr gut geeignet für Doppelsternmessungen: habe mit dem 360mm Zeiss/f4.9 + 60mm Gegenspiegel mehrere Hundert Messungen gemacht, die meisten an Paaren mit Distanzen kleiner als 1“.
Ein Nachteil: bei Tagbeobachtungen, wenn z.B. die Sonne auf den Tubus scheint, gibt es gewaltige Turbulenzen und der Newton ist gegenüber geschlossenen Systemen im Nachteil.
Dass der Newton bei einigen Sternfreunden einen schlechten Ruf hat, liegt an fehlerhaft gefertigten Hauptspiegeln (z.B. sphärische Aberration), falsch gelagerten, dünnen Hauptspiegeln (Lagerungsastigmatismus) und schludrig angefertigten Gegenspiegeln (z.B. Astigmatismus).
V.a.: mehr Öffnung gibt’s fürs Geld nicht, und man ärgert sich nicht über Restfarbfehler und Spiegelshifting.
Grüße von Andreas