Die längere Festbrennweite müssen Sie einfach mal im Vergleich zum Vario testen. Tragen Sie einfach ein Spektiv mit Herrn Jülich an den Rhein und dann halten Sie auf die Rheinbrücke. Das ist die übliche Art, wie er Interessenten, so auch mich, seine Tagesoptiken testen läßt und Sie müssen nur eine Festbrennweite mitnehmen. Die Unterkonstruktion ist genietet und wenn sie da im Wechsel zwischen Vario und Festbrennweite auf feine Farbdifferenzen achten, da finden Sie gute Gründe für dieses Okular. Es ist dem Vario in allen entscheidenden Punkten überlegen.
Bei den kurzbrennweitigen Okularen habe ich geschwankt zwischen dem Pentax, dem Radian und dem LVW. Ich hatte sogar noch ein 5 mm OR im Hinterkopf, habe diesen Plan aber verworfen, ein wenig Komfort muß sein.
Wenn Sie Filter einschrauben wollen, müssen Sie Pentax und Vixen ein ordentlichen Stück kürzen, beim Radian könnte es fast passen, wenn man nicht kurzsichtig ist.
Das größte Feld liefert das XW 5mm, es kommt aber sehr früh schon zu Verzeichungen und die Farbe kommt wohl auch vom Okular. Nicht meine Wahl, wenn es auf Jupiter geht.
Das Radian kriegen Sie nicht vernünftig scharf, ich habe zwei Modelle getestet und bin sicher, die Kombination Auge-Radian-Diascope paßt in meinem Fall nicht. Das mag bei anderen Augen anders sein, ich wäre nicht froh damit.
Da bin ich dann beim LVW geblieben. Es ist nicht so weitwinklig wie das XW, es zeichnet aber schärfer und hat weniger Farbe. Der Einblick ist für meine Augen etwas gewöhnungsbedürftig, man muß schon den genauen Augenabstand treffen, sonst wird es schwarz.
Besser geht es mit dem 3,5 mm LVW, da muß man sich von Herrn Jülich nicht beeinflussen lassen und in Ruhe testen, er mag die hohen Vergrößerungen ganz offensichtlich nicht, aber das hat mich nicht abgehalten und ich komme mit diesen 140fach hervorragend zurecht.
Ich beobachte aber von der Dachterrasse aus, windgeschützt und mit dem Manfrotto Triman-Stativ. Da spüren Sie kein Wackeln, also was hindert uns an hohen Vergrößerungen.
Ich habe vom C11 her einen kompletten Satz Lumicons. Die probiert man dann auch mal aus. Die kleinen Spektive sind aber nicht die optimalen DeepSky Instrumente und da darf man mit dem UHC keine Wunder und mit dem OIII kein helles Bild erwarten. Mir steht allerdings auch hier nur ein 8 mm LWV zur Verfügung, denn das Zeissoriginal hat ja kein Einschraubgewinde.
Ich kenne ihre Ausstattung nicht, aber denken Sie ruhig einmal über das LVW 3,5 mm nach. Es gibt ein kleines Problem mit dem Fokus, ich löse es dadurch, daß ich auf den Überwurfring verzichte und nur die Hülse des Zeiss-Astroadapters in den Okularstutzen stecke. Dann drehe ich die kleine Fixierschraube einen Hauch fest und stopfe das Okular vorsichtig hinein. Keine Sorge, es fällt erst hinaus, wenn Beobachten mit 45° keinen Spaß mehr macht und so hoch sind die Planeten nicht. Dann braucht man nur ein ganz klein wenig die Steckhülse zu kürzen und erreicht mühelos den Fokus.
Mein aktuelles Projekt ist die Motorisierung des Manfrotto 405 Neigers mit Meade Antriebs-Technik. Ich werde zu gegebener Zeit darüber berichten.