Die momentan unter den Refraktorspezialisten anerkannte Definition von Apochromasie stammt von Thomas Back:
www.tmboptical.com/itemsGrid.asp?cat_id=32
Dabei ist zu beachten, dass bei APOs (und auch bei "Semiapos") die Restfarbe nur dann sichtbar ist, wenn man die Maximalvergroesserung erreicht und die Aufloesung in den Bereich der Airy-Scheibe vordringt. Davon ist man bei einem Fernglas um Welten entfernt. Es macht also ueberhaupt keinen Sinn, ein solches APO Kriterium bei einem Fernglas anzustreben, da die chromatische Aberration nur dann sichtbar wird, wenn sie mit dem Auge aufgeloest werden kann.
Man muesste stattdessen ein Farbreinheitskriterium entwickeln, das sich auf die Aufloesung des Auges bei der entsprechenden Vergroesserung bezieht. In der Praxis werden die Farbsaeume meist dann erst stoerend, wenn man nicht genau zentrisch in die Austrittspupille blickt, also sollte man hier auch die Toleranzen beim Einblick mit beruecksichtigen. Ich glaube, anhand dieser Beispiele wird schon deutlich, dass es vermutlich nicht moeglich sein wird, ein simples Kriterium fuer die Farbreiheit eines Fernglases aufzustellen.
Vielleicht hat Walter E. Schoen eine Idee?
Viele Gruesse,
Holger Merlitz