Apochromasie ist dann erreicht, wenn der Sensor keine Farbfehler mehr erkennen kann. Kein Test für Farbenblinde, kein Test für Männer mit eingeschränkem Farbspektrum.
Ich weiß aus dem Lichtenkneckerkatalog, Abblenden tut gut. Er nennt es RC-Wert.
Auch beim Fernglas?
Auch beim Fernglas!
Ich teste mit Abblenden, ob und wie gut mein Fernglas ist.
Dazu nehme ich mein 7x42 FL und setze vor ein Objektiv eine Scheibe mit zentralem Loch. Meine Scheibe ist aus grauer Pappe, das Koch ist ca. 25 mm. Ich halte auf einen dünnen Zweig im Sonnenlicht.
Linkes Objektiv mit Blende, rechtes Objektiv ohne.
Jetzt geht es los.
Das Bild im rechten Objektiv ist Klasse, hell, saubere Farben, keine Farbsäume. Kein Wunder, Zeiss verbaut ein Objektiv aus 3 Linsen, davon eine mit Sonderglas.
Aber Hallo, was ist denn da los, das Bild im linken Objektiv ist besser!!!
Die Helligkeit, die Farben, alles wie vorher, aber erst jetzt merke ich, dass mein 7x42 einen Farbsaum zeigt.
Kleine Orientierung, wo fängt der Farbsaum an?
Für mich bereits bei 50% vom Mittelpunkt, für Frau und Sohn ebenfalls, das ist schon eine kleine Überraschung, denn im abgeblendeten Objektiv sieht man die Farbsäume nicht, bevor man den Bildrand erreicht hat.
Vorher D=42mm, f=200 mm? unsicher
Nachher D=25mm, f=200 mm? wie vor.
Soll man jetzt am Tag auf 3,5 mm abblenden? Ich kann jedenfalls keine Nachteile erkennen.
Wie heißt es so schön:
3 Farben auf einer Fläche ( die auch gewölbt sein darf?)
Die Zwischenfarben nicht weiter als 1/1000 * F von der Fläche entfernt.
Was ist beim Fernglas mit der Aplanasiebedingung?
Was ist mit dem dezentrierten Einblick im Nahbereich?
Es bleiben Fragen.
Wer oder was produziert die Farbsäume?
Mein primitiver Versuch sagt, es ist das Objektiv. Dabei handelt es sich aber um ein Superteil aus 3 freistehenden Einzellinsen. Mehr Freiheitsgrade braucht kein Konstrukteur, damit sollte sich die Chromasie bei 7facher Vergrößerung vollständig beheben lassen.
Und was ist mit dem Okular?
Eigenlich ist es unverdächtig, sonst dürfte meine Manipulation am Objektiv doch keinen Einfluß haben. Ich hatte bisher immer die Okulare mit in Verdacht.
Und was ist mit dem Prismenmaterial?
Der Laie liest Dispersion und denkt, da hilft der spitzere Kegel. Sieht der Fachmann das auch so? Es könnte ja sein, dass da eine Über-Alles-Rechnung vorliegt, die zu jeder kleinen Aberration eine korrigierende Antwort weiß?
Zur Diskussion gestellt.
Christian