MP schrieb:
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> Wenn ein Jäger aber falsch bestimmt, schießt er
> dagegen womöglich die Schnatterente statt der
> Stockente (wenn beide im Schlichtkleid oder
> Jugendkleid sind, muss man da ja mindestens im
> Oktober aufpassen) oder sogar die extrem seltene
> Zwerggans statt der Blässgans, die bei uns hier
> z.B. fast alljährlich in äußerst geringer Zahl
> festgestellt wird, die wir aber in der Praxis doch
> nur mit dem Spektiv bestimmen können, und auch
> dann fast nur, wenn der Vogel glücklich vorne, am
> besten in der ersten Reihe eines großen rastenden
> Gänseschwarms steht.
>
>
Ich sage mal ganz böse: dann hat sich der Jäger vertan und isst eine Schnatterente, ohne schlechtes Gewissen. Auf Bleischrot verzichtet der Jäger ja auch nur dann, wenn er unbedingt muß (also gar nicht). Ist doch Sche..egal, ob der Adler und der Wanderfalke wegen Bleivergiftung sterben.
Hauptsache der Luchs wird nicht wieder eingewildert, der wäre ein böser Konkurrent. Es gibt ja sowieso schon so wenig Rehe (Ironie), daß man Abschußquoten systematisch fälscht und dann sagt, man kann nichts zu den Verbißschäden; die kommen nur weil böse Wanderer das Wild im Winter aufschrecken und an der Futterstelle stören.
Zur Klarstellung: ich meine nicht jeden Jäger, aber das Verhalten der Jagdverbände spricht für sich! Und die Jagdverbände machen, was die Mehrheit der Jäger will.
Klingt böse und verbittert? Einfach nach draußen gehen: Die Fluchtdistanz von Reh und Gams mit der von Stockenten und Reihern* vergleichen. Den Wald anschauen. Dann weiß man warum ich so schreibe. In der Mittenwalder Gegend (Schützensteig) war die Gams am Wochenende bei 20 Metern Entfernung nicht sonderlich beunruhigt, obwohl kurz darauf ein Jägerpaar vorbeikam (das sich sichtlich Gedanken machte, was wir zu zweit als Nichtjäger mit zwei Ferngläsern wollten).
*Es gibt tatsächlich Gegenden, wo man Stockenten und Reihern näher als auf Schußdistanz kommen kann, ohne daß Panik ausbricht. Und es gibt manchmal auch nervöse Rehe. Es gibt also auch die Minderheitenjäger. Vielen Dank an diese!
Carpe Diem!
OhWeh