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Da stimmt was nicht! Ihr Punkt 2 ist falsch.

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29. Mai 2006 22:49
Das kann so nicht sein. Ein Spektiv erzeugt mit Okular ein virtuelles Bild, das vom Auge betrachtet werden kann (es ist ein sog. „afokales“ System, dem die Brennweite ±unendlich zugeordnet werden kann). Was das Auge sieht, kann auch eine Kamera MIT, aber nicht OHNE Objektiv betrachten, sofern das Objektiv nahe genug ans Okular kommt, damit die Eintrittspupille des Objektivs zumindest annähernd in der Ebene der Austrittspupille des Okulars liegt. Mit den üblichen KB-Normalobjektiven 1,8/50 mm sollte das fast immer möglich sein. Makroobjektive sind ungeeignet, auch wenn sie 50 mm Brennweite haben, weil die Linsen sehr vertieft liegen und darum nicht nah genug ans Okular kommen. Eventuell muß man mit einer Vignettierung der Ecken rechnen. Sofern eine Digital-SLR mit kleinerem Sensor (APS-Format) benutzt wird, sollte die Vignettierung aber außerhalb des Bildformats liegen und darum nicht stören.

Soll die Kamera OHNE Objektiv ans Spektiv montiert werden, so muß die Spektivoptik ein reelles Bild in sehr kurzem Abstand (in der Film- bzw. Sensorebene der Kamera) erzeugen. Das können aber normale Spektivokulare nicht. Also muß statt des Okulars ein „Projektiv“ eingesetzt werden, das schon äußerlich durch seine größere Länge auffällt und statt eines virtuellen Bildes vor dem optischen System ein reelles Bild hinter ihm erzeugt. So ein Projektiv ist KEIN Okular; man kann also nicht mit dem Auge hinein schauen und ein scharfes Bild sehen!. Diese Projektive sind von der Spektivhestellern aber nicht unter der Bezeichnung „Projektiv“ , sondern als „Kameraadapter“ oder „Fotoadapter“ erhältlich, und meistens wird dafür eine Brennweite angegeben. Diese angegebene Brennweite ist jedoch nicht die Brennweite dieses Adapters (Projektivs), sondern die für das Gesamtsystem aus Spektiv mit Adapter anstelle des Okulars resultierende effektive Brennweite. Die Brennweitenangabe ermöglicht dem Anwender einen Vergleich des zu erwartenden Effekts mit dem normaler Teleobjektive. Bei allen mir bekannten Kamera- bzw. Fotoadaptern liegt die resultierende Effektivbrennweite ungefähr in der Größenordnung der doppelten Objektivbrennweite des Spektivs. Wenn man die angegebene Effektivbrennweite durch den Objektivdurchmesser des Spektivs dividiert, ergibt sich die geometrische Blende. Beispiel: Der Zeiss-Fotoadapter ergibt in Verbindung mit dem Diascope 85 mm eine effekrtive Brennweite von 1000 mm. Die geometrische Blende ist dann 1000 mm : 85 mm = ca. 11,8 oder stärker gerundet ca. 12. Weil aber in diesem System sehr viele Linsen und mehrere Prismen stecken, ist der Lichtverlust selbst bei sehr hochwertiger MC-Vergütung doch etwas größer als bei einem z.B. nur 5linsigen Teleobjektiv. Man darf also annehmen, daß aus der geometrischen Blende eine effektive Blende von bestenfalls 14 oder gar nur 16 wird. Je nach Motivhelligkeit und Film- oder Sensorempfindlichkeit resultiert daraus eine ziemlich lange Belichtungszeit, bei hellem Tageslicht und ISO-Einstellung von 400 (nicht höher, damit das Bild nicht zu grobkörnig oder „verrauscht“ wid) bestenfalls um ca. 1/125 s oder eher 1/60 s. Das ist bei einer Brennweite von 1000 mm arg lang und erfordert ein superstabiles Stativ, um Verwacklungsunschärfe zu vermeiden. Bei der Spiegelreflexkamera gibt es ja leider den Spiegelschlag, der Vibrationen erzeugt, die gerade in diesem Verschlußzeitenbereich sehr kritisch sind. Digitale Kompaktkameras haben keinen Spiegelschlag und sind hier klar im Vorteil.

Erwarten Sie also nicht zuviel von der Kombination eines Spektivs mit einer SLR-Kamera. Bedenken Sie auch, daß Sie im Sucher der SLR am Fotoadapter ein ziemlich dunkles Bild sehen und nicht wie bei der Digital-Kompaktkamera am Okular diese schnell wegschwenken und zur Kontrolle direkt ins Okular schauen können. Ich denke, daß es meistens besser sein dürfte, sich zum hohen Preis des Kamera-/Fotoadapters eine kleine Digiknipse guter Qualität um 5 Megapixel Auflösung und einen dazu passenden Spektivadapter zu kaufen (sofern noch keine Digiknipse vorhanden ist). Das ist kleiner, einfacher zu handhaben und im Bildergebnis oft besser oder zumindest nicht schlechter. Das erheblich geringere Gewicht der Digiknipse (um 200 g gegenüber mehr als 1000 g für SLR plus Kamera-/Fotoadapter-Mehrgewicht gegenüber dem Okular) erfordert auch kein so stabiles und somit kein so schweres Stativ. Überlegen Sie es sich also gut, ob Sie wirklich mit SLR und Kamera-/Fotoadapter fotografieren wollen.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Digiscoping mit Spektiv und dSLR

Klaus Hermann 2280 29. Mai 2006 17:32

Da stimmt was nicht! Ihr Punkt 2 ist falsch.

Walter E. Schön 1246 29. Mai 2006 22:49

Re: Da stimmt was nicht! Ihr Punkt 2 ist falsch.

Klaus Hermann 1171 01. Juni 2006 11:30

Sensor ist nicht Auge, sondern Netzhaut der Kamera / Okularprojektion

Walter E. Schön 1399 01. Juni 2006 13:38

Re: Sensor ist nicht Auge, sondern Netzhaut der Kamera / Okularprojektion

Klaus Hermann 1295 02. Juni 2006 11:23

Nur in der größten Not

Bodo Kleinert 1125 30. Mai 2006 02:02

12 Kilogramm Mirotar mit 1500 Gramm Diascope vergleichen

Mathias 1126 30. Mai 2006 10:59



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