Nach vielen vergleichenden Beobachtungen zwischen einem Ultravid 10x42 und einem Ultravid 10x50 HD sehe ich am Tag keinen Grund, mir ein halbes Pfund an Mehrgewicht zuzumuten. Besonders in den für mich so wichtigen Kriterien Farbwiedergabe und Kontrast tun sich die Gläser nichts und was die bessere Transmission betrifft, die ist am Tag ohne Bedeutung.
Meine Frau lehnt das neue 10x50 ab, zu schwer. Soweit will ich nicht gehen, man sollte aber bedenken, dass man zum Gewicht des 10x42 noch eine Kompaktkamera mitnehmen darf und dann erst pari ist.
Warum und wann soll man dann das 10x50 wählen und sich nicht mit dem 10x42 begnügen?
Ich würde zuerst die Geschwindigkeit nennen. Subjektiv ist die Zeit zwischen Ziel erfassen und sicherem Beobachten beim 10x50 kürzer, hier hilft wohl die größere AP.
Zur Wildbeobachtung bekommt man bestenfalls ein paar Minuten geschenkt, bevor die hereinbrechende Dunkelheit siegt, aber wer auf die Minuten angewiesen ist, der muß das 10x50 nehmen.
Zur Sternbeobachtung ist das 10x50 besser geeignet. Dies deshalb, weil die Punktabbildung besser ist, die berühmten Diamanten auf schwarzem Samt. Da kann man ruhig die Randschärfe eines Fujinon 10x50 rühmen, das Ultravid HD kann echte Sternpunkte, wenn auch nicht am Rand, so doch über einen sehr weiten Sehbereich.
Was ist gleich geblieben.
Die Beobachtungsfreude hängt für mich mehr am Kontrast als an der Helligkeit, mehr an der unerreichbar guten Farbwiedergabe als an der Randschärfe. So bleibt das Leica für mich das ideale Instrument, wenn es gilt Farben genau zu erfassen und sich an dieser Wiedergabe zu erfreuen.
Was sollte noch verbessert werden.
Die drehbaren Augenmuscheln auf Zeissniveau, das wär es dann schon.
Olaf Hansen