Wenn es heißt, daß zwei Ferngläser „gleich gut“ oder „gleich schlecht“ seien, dann fasse ich das so auf, daß sie dem Beobachter ein gleich gutes bzw. schlechtes Ergebnis zeigen. Es kommt nicht darauf an, wie das Ergebnis im Zwischenbild in der Feldblendenebene ist und ob eine schlechte Qualität von einem schlechten Objektiv, einem schlechten Okular oder von beidem hervorgerufen wird. Folglich gehe ich dann davon aus, daß beide Ferngläser dem Betrachter ein gleich gutes/schlechtes Punktbild zeigen. Und dann ist es so, wie ich es vorhin sagte.
Es ist für die Beantwortung der Frage auch unerheblich, wie die Flächenhelligkeiten in der Zwischenbildebene ist. Entscheidend ist vielmehr nur, „was hinter rauskommt“ (ein hier schon oft zitierter und im Zusammenhang mit Ferngläsern erstaunlich oft passender Spruch).
Zu Ihrer Aussage ...
„... dass die Flatschen in der Austrittspupille denselben Durchmesser besitzen“
ist anzumerken, daß in der Austrittspupille kein Bild entsteht, sondern dort das zu jedem beliebigen Bildpunkt gehörenden Strahlenbündels die volle AP-Fläche (bis auf den von Vignettierung betroffenen Teil) durchsetzt. Das, was Sie „Flatschen“ nennen – das Wort läßt mich eher an ein Gericht aus Österreich oder Südtitol denken, z.B. wie „Kolatschen“ oder „Schlutzkrapfen“ – und besser „unscharfes Punktbild“ heißen sollte, existiert nicht in der AP, sondern kommt erst in virtuellen oder reellen Bildflächen vor, z.B. auf der Netzhaut des Auges.
Walter E. Schön