Laut Preisliste Zeiss und Swarovski geht es eigentlich nur um 2,6% nach oben, das sind umgerechnet die 3% MWST, mehr ist nicht. Selektiv hat Leica stärker zugeschlagen, selektiv, denn bei den Produkten, bei denen man Nachfolgemodelle erwartet, blieben die Abgabepreise konstant.
Typischerweise steigert Zeiss jedes Jahr die Preise um ca. 2%, Leica deutlich mehr und Swarovski liegt irgendwo dazwischen. Dies kann man auch bei den Mikroskopen erleben, Herr Jülich wird es sicher bestätigen.
Im Gegensatz zu Ihnen halte ich die regelmäßigen Preissteigerungen für notwendig und ich will es auch gerne begründen.
Permanent sinkende Preise belasten die Lager der Händler, was zu einer knappen Lagerhaltung und damit zu viel zu wenig vorführbarer Auswahl führt. Die Preissteigerung der letzten Jahre deckt einen Teil der Finanzierungskosten. Premiummarken ohne Präsenz in der Fläche können aber nicht überleben. Auch so ist die Kapitalbindung für den Handel ein großes Problem, vielleicht kann Herr Jülich ja dazu Stellung nehmen.
Die vom Kunden geschätzte Werterhaltung der Premiumgläser funktioniert auch durch eine permanente Verteuerung der Neuware, schaun Sie sich doch einmal die Preisentwicklung bei Armbanduhren oder Füllfederhaltern der Premiumklasse an, da ist es genauso.
Ihre Sorge um die europäische Fernoptikindustrie ist nicht ganz unberechtigt. Canon, aber nur Canon ist in der Lage, langfristig die Verhältnisse umzukehren und den europäischen Herstellern das Leben schwer zu machen. Nikon können Sie vergessen, die halten die Kampfpreise nicht mehr lange durch, dazu ist Nikon zu klein. Aber Canon, da droht Gefahr, denn Canon hat die Kraft, viele Jahre lang ein Konzept durchzuziehen. Aber soweit ist es noch nicht, vielleicht lohnt der kleine markt den vollen Einsatz nicht und wer weiß, wie sich die Preise bei Canon bewegen würden, wenn da auch 10 oder mehr Jahre Garantie ausgelobt würden.
Robert Fritzen