Hallo Herr Fritzen,
ich bin der Überzeugung, dass Tests, die in einer kommerziellen Zeitschrift, wie dem Magazin Pirsch durchgeführt werden, kaum zu vergleichen sind, mit Tests in einer Vereinszeitung, wie der ADAC-Motorwelt.
Eine Zeitschrift wie Pirsch, mit einer sicherlich überschaubaren Zielgruppe, hat die Aufgabe, für ihren Verlag einen Gewinn zu erwirtschaften. Da die Zielgruppe beschränkt ist, erfolgt das in einem begrenzten finanziellen Korridor, innerhalb dessen der Verlag nicht nur auf die Einnahmen aus Zeitschriftenverkäufen, sondern auch auf ein Einnahmen aus Anzeigen angewiesen ist, um die Gewinnzone zu erreichen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Redaktion in der Lage ist, die "getesteten" Optiken wirklich zu bezahlen. Der Wert allein der getesteten 13 Optiken wird sicherlich im Bereich von 15000 € liegen, weshalb man sicherlich auf das Wohlwollen der Hersteller angewiesen ist, auf die Bereitstellung von Testexemplaren, im Austausch für einen "fairen" (für die Hersteller) Test. Diese Abhängigkeit führt dann eben zu den "weichgespülten" Tests vieler Fachzeitschriften.
Die ADAC-Motorwelt hingegen ist keine Zeitschrift, die keinen Gewinn erwirtschaften muss (obwohl sie es vielleicht sogar tut). Sie ist vielmehr das Organ eines der mit 15 Mio. Mitgliedern größten Vereine der Welt. Der ADAC hat problemlos die finanziellen Möglichkeiten, die Reifen auf dem freien Markt zu kaufen und von unabhängigen Sachverständigen testen zu lassen.
Wenn innerhalb dieser Zeitschrift etwas, das für die unmittelbare Sicherheit der Mitglieder wesentlich ist, nicht hinreichend streng testet, würden die Mitglieder der Redaktion eins husten.
Falls ich natürlich mit meiner Ansicht daneben liegen sollte, so lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
Mit freundlichen Grüßen,
Jens Stolpmann
PS.:
Der auch ADAC-Mitglied ist.