Sie können natürlich alle Randbedingungen gleichsetzen und lediglich den Sonnenstand heranziehen. Stichwörter aus der Meterologie bzw. Astronomie sind bürgerliche, nautische und astronomische Dämmerung. Diese Zuordnung erfolgt ausschließlich über den Sonnenstand.
Die bürgerliche Dämmerung reicht von Sonnenuntergang bis zu einer Sonnenposition von 6° unter der Horizontlinie. Die Augenpupille öffnet sich etwas, am klaren Himmel sind die hellsten Sterne mit Mühe zu erkennen. Die Farben verlieren ganz langsam an Intensität.
Die nautische Dämmerung reicht von -6 bis -12°. Bei -12° und guten Bedingungen sieht man Sterne bis hinab zur 3. Größe. Bei -12° ist Zeitunglesen ausgeschlossen, unsere Pupille geht über 4mm auf.
Die astronomische Dämmerung reicht bis -18°. Zum Ende der astronomischen Dämmerung sieht man Sterne bis zur 5. Größenordnung.
Da hier im Forum oft von Bonn = ca. 51° nördlicher Breite geredet, wird so stellen wir beim Blick auf den Globus fest, dass in der Zeit zwischen Ende Mai und Mitte Juli in der geografischen Breite von Bonn überhaupt keine astronomische Nacht zustande kommt. Die lichtschwächsten Sterne liegen um +5 Magnituden. Unsere Pupille erreicht 5-6 mm.
Von Bonn nach Flensburg verschiebt sich der nächtliche Sonnenstand um ca. 6° nach oben, d.h. die Sonne ist im Sommerhalbjahr nachts 6° flacher, wir reden von nautischer Dämmerung, für Astroamateure findet unter diesen Lichtverhältnissen eine Himmelsbeobachtung nicht mehr statt. Von Flensburg nach Oslo oder Stockholm geraten wir von der nautischen in die bürgerliche Dämmerung. In dieser Zeit ist es praktisch 24h lang hell.
Die Aufhellung durch künstliches Licht erreicht in den Städten einen Wert, der mit der nautischen Dämmerung vergleichbar ist.
Die Auswirkungen dieser Aufhellungen reichen weit über die Stadtgrenzen hinaus und sind im Minimum nicht mehr von Sonnenstand abhängig.
Bernd Koch