Ich weiss nicht, was Ihnen Herr Jülich genau gesagt hat, mit hat er jedenfalls ein Zeiss 8x56 empfohlen und damit bin ich auch sehr zufrieden.
Wir teilen uns zu Vieren eine Pacht in der Nähe von Prüm. Die Jagdfreunde sind unterschiedlich gut mit Jagdgläsern ausgestattet, vom 8x56 Meopta bis zu meinem Victory. Ein leichtes 7x42 wäre sehr zu begrüssen, wenn es die Leistung bringen würde. Dies ist nachweislich nicht der Fall, vielleicht weniger wegen der 6 mm Pupille, sondern mehr noch wegen der geringen Vergrößerung und aus diesem Grund findet man auch kaum einen aktiven Jäger mit einem 7x50. Ich meine sogar, daß das 10x56 von Zeiss weiter verbreitet ist als das 7x50 von anderen Herstellern.
Der finanziell knappe Jungjäger versucht normalerweise, beim Material zu sparen und bei diesen Jägern findet man auch andere Marken, aber 8x56 ist eigentlich der Standard.
Sie müssen sich eine Situation vorstellen, wo es so dunkel ist, daß man nur noch schwarze Konturen erkennen kann. Da ist man oft geneigt, einen Busch für ein Schwein oder umgekehrt zu zählen, zum Schiessen ist es längst zu dunkel, aber meistens beobachten wir ja auch und schiessen nicht.
Sie wissen sicher, daß wir Jäger aus Sicherheitsgründen immer so stehen, daß hinter dem Wild ein Kugelfang ist, denn sonst fliegt die Kugel kilometerweit und gefährdet Menschen. Der Jäger hat deshalb auch nur ganz selten ein Stückchen Himmel im Fernglas, sein Auge kann sich ohne Störung an die Dunkelheit anpassen und maximal mögliche Pupillenöffnung erreichen.
Ich kann nicht beurteilen, ob Sie in diese Beobachtungssituation kommen werden, wenn nicht, dann würde ich der großen Entfernung Rechnung tragen und mich einmal mit einem 10x56 befassen, das ist immer die erste Wahl, wenn man etwas Mondlicht hat oder wenn es ortsnah ist.
Ich besitze noch ein kleines Glas, was wir Jäger Pirschglas nennen. Hier geht es um die Beobachtung im Revier, wir achten auf das Gewicht und sind immer nur dann unterwegs, wenn man noch Wege erkennen kann. Mein Pirschglas ist das Zeiss 10x42 Victory, damit sieht man bis zur einbrechenden Dämmerung genug.
Eugen Schneider