Zu Frage 2: Das 10x42 Ultravid HD zeigt nach meinen Beobachtungen leider Farbsäume, die mich stören, und zwar schon relativ nah der Bildmitte. Im Vergleich zum vorherigen 10x42 Ultravid BR hat sich da m.E. nicht so viel getan, wenn überhaupt. Zum Leica Ultravid 8x32 kann ich nichts sagen.
Die Psyche spielt aber auch eine Rolle. Jedenfalls habe ich die Farbsäume beim Ultravid erst als störend empfunden, als ich durch das Zeiss 10x42 Victory FL und vor allem durch das Kowa 10,5x44 XD gesehen habe, die deutlich weniger Farbsäume aufweisen. Prüfen Sie es an Grenzlinien zwischen ausgeprägten hellen und dunklen Strukturen (Hausdächer/kahle Äste vor dem Himmel/dunkle Klinker- oder Backstein-Schornsteinbegrenzungen mit dem Himmel im Hintergrund usw.). Irgendwo muss doch immer ein optischer Kompromiss gefunden werden und auch Spitzengläser haben gewisse Schwächen: Zeiss-Victory-Besitzer könnten sich z.B. an der starken Verzeichnung stören. Es ist also die Frage, ob Sie ständig im Bewusstsein der relativen Schwächen eines Glases beobachten wollen. Denn man kann sich z.B. beim Beobachten mit dem Leica über Kontrast und Farbwiedergabe freuen, anstatt sich über Farbsäume zu ärgern, und manchmal empfinde ich es auch so, dass die Leicas ein besonders unangestrengtes Sehen ermöglichen, aber bitte, letzteres kann ich nicht objektivieren.
Jeder Anwender muss daher selber vor dem Kauf entdecken, welche Bilddefinition ihm am meisten zusagt. Sonst kann es sehr teuer werden.
MP