Warum weigern sich die Top-Hersteller ein 7x35 auf den Markt zu bringen, welches die Kompaktheit eines 8x32 und die Dämmerungstauglichkeit eines 8x42 bei geringfügig kleinerer Vergrößerung kombiniert, und zudem noch geringere Verwacklung und größeres Sehfeld bietet?
Natürlich, jetzt wo Zeiss ausgereifte 56er hat, liegt kurzfristig ein 12x56 sicher näher, aufgrund der (wie schon gesagt) geringeren Entwicklungszeit und -kosten. Aber würden langfristig nicht deutlich mehr allround einsetzbare 7x35er verkauft werden als 12x56, welche schon sehr starke Spezialisten sind? Oder gibt es da eine "Hemmschwelle vor dem Unbekannten" bei den Käufern, da 7x35 kaum verbreitet ist?
Nach bisheriger Erfahrung mit meinem Zeiss 8x42 und Zen-Ray 7x36 kommt letzteres jedenfalls deutlich öfter zum Einsatz, und das liegt nicht an der optischen Qualität, mechanischer Verarbeitung oder der Angst vor dem Einsatz des teureren Glases, sondern nur am Format. Ich bin sogar schon am überlegen das 8x42 zu verkaufen, obwohl ich es bezüglich optischer Qualität und mechanischer Verarbeitung (bis auf die mir etwas zu schnelle Fokussierung) bereuen würde. Aber was bringt das, wenn das deutlich günstigere Glas deutlich öfter zum Einsatz kommt.
Ich würde jedenfalls ein 7x35 in der Qualität eines Zeiss Victory mit einem geringeren Gewicht als das Zen-Ray 7x36 sofort kaufen - und ich bin mir ziemlich sicher, dass das viele ähnlich sehen.
Viele Grüße,
Stefan