Gestatten Sie einem Neuling diese provokante Überschrift. Ich lese jeden Sonntag die Beiträge in diesem Forum, besonders gerne die Beobachtungsberichte, die sich nicht nur mit der Technik befassen, sondern den Leser miterleben lassen, welche Vorzüge - Nachteile das Modell hat.
Am Freitag bin ich nach Hannover hineingefahren, um mir einmal ein paar Ferngläser anzuschauen.
Der Verkäufer hatte Zeit und Lust, deshalb haben wir ein paar Modelle ausprobiert.
Sie hatten ein Swarovski 10x50 SLC neu, was mir sehr imponiert hat, es faßt sich für mich paßgenau, der Überhub reicht aus, das Sehfeld ist OK. Sie hatten auch eines der viel geschmähten Leica Ultravid 10x50. Nimmt man es nach dem SLC hoch, dann glaubt man, das Glas müsse andere Daten haben, müsse kleiner sein. Dem ist aber nicht so, denn die technischen Daten sind vergleichbar, nur dass das Leica viel leichter ist, vom Gefühl her ein Klassenunterschied, absolut sind es 134 Gramm. Wie wir durch Nachmessen festgestellt haben.
Mit einem Auslaufrabatt wurden wir uns einig, ich bin jetzt im Besitz eines 10x50 der Kiloklasse.
Doch warum macht mir diese kleine Differenz soviel aus? Ich lese hier von Leuten, die sich mit einem 10x56 Zeiss herumplagen und in anderen Foren werden 10x50 Fujinon als noch sehr gut tragbar eingestuft.
Im direkten Vergleich zu meinem Leica kam mir ein 8x32 fast gewichtslos vor.
Kann es sein, dass wir die Zunahme der Fernglasgewichte überproportional empfinden, weil wir gleichzeitig ruhig halten müssen?
Walter M. Fähndrich