Wie immer im Leben, kommt es darauf an, was man machen möchte und was man sich leisten kann.
Ich wandere regelmäßig in den Bergen südlich von Rosenheim. Da ich Rentner bin, mache ich die Touren meistens an einem Dienstag, zusammen mit einem Wanderfreund.
Ich trage keine Brille. Zum Wandern kann ich eines von drei Ferngläser mitnehmen.
- Swift Eaglet, 7x36, 600g, Nahgrenze 1,8m, (260 €);
- Pentax Papilio, 6,5x21, 300g, Nahgrenze (ohne schielen!), 0,5m, (90 €);
- Zeiss Victory Compact, 8x20 B T*, 220g, Nahgrenze 2,2m, (365 €).
Ich habe gerade noch einmal durch alle drei Gläser geguckt, auf eine Birke in ca. 150m Entfernung, welche ihre dünnen Äste hängen lässt und auf der ganz oben ein Eichelhäher sitzt.
Das Swift kann ich schön ruhig halten, die Augenmuscheln sind aber recht hart und drücken, die Einstellungswalze ist zu leichtgängig und ich muss hin und her drehen, bis ich den richtigen Schärfepunkt habe.
Das Pentax Papilio ist etwas dunkler als das Swift, aber für mich auch recht scharf.
Das Zeiss-Glas ist das beste, es hat das schärfste und klarste Bild. Das Glas nehme ich fest in beide Hände, die Zeigefinger liegen an der Stirn an und die festen Augenmuscheln stütze ich am Knochen oberhalb der Augen ab. Für mich gibt es da kaum ein Gewackel. Ärgerlich finde ich aber den kleinen, scharfkantigen Einstellknopf. Das ist bei Leica wohl besser gelöst.
Beim Wandern ist für mich das Wichtigste das Wandern selber, die Bewegung in der Natur und die Natur mit den eigenen Augen sehen, dann das Fotografieren, ich habe entweder eine Fujifilm F11 oder eine Pentax OptioSV, je ca. 200g, am Gürtel hängen, dann das Rast machen und dann die Freude durch ein Fernglas sehen zu können. Ich habe das Fernglas in einer Netztasche seitlich am Rucksack. Da ist es in einer Plastiktüte eingewickelt. Ich mag es nicht, wenn es mir beim Wandern am Bauch baumelt. Wenn ich meine, dass es beim Wandern etwas interessantes zu sehen gibt, sage ich meinem Freund, dass er mir das Fernglas aus dem Rucksack reicht. Er ist gutmütig und macht das immer gerne. Bei einer Rast, bei einer Tagestour halten wir zweimal für längere Zeit, suche ich dann auch die ganze Gegend mit dem Fernglas ab. Auch was es an Blüten und Insekten in der Nähe gibt. Da ist dann das Papilio unschlagbar. Weil die Linsen innerhalb des Fernglases verschoben werden, kann ich wirklich, ohne dass sich meine Augen verdrehen, bis auf 50cm scharf sehen.
Das Swift hab eich nur einige Male mitgenommen. Es ist mir zu schwer.
Mit dem Papilio war ich wirklich sehr zufrieden. Seit Juni 2009 habe ich das Zeiss-Glas. Dies ist nun mein ständiger Begleiter geworden.