Als Ergänzung zu meinem Allroundfernglas Zeiss Victory 8x40 wurde 2007 ein Conquest 12x45 angeschafft.
Das Conquest ist die Billigserie von Zeiss, man muß Abstriche machen. Nach fast 3 Jahren Erfahrung komme ich zu folgendem Ergebnis.
Plus
Sehr leichtes Fernglas mit mittelgroßem Sehfeld.
Hohe Auflösung in Bildmitte, wenig Farbsäume bei korrekt eingestellter Augenweite.
Farbneutral.
Geeignet für Brillenträger, ich bin kurzsichtig, meine Frau ebenfalls.
Minus
Kein koaxialer Dioptrienausgleich.
Verstellung der Augenmuscheln etwas primitiv
Streulichtprobleme bei Wasserbeobachtungen und Gegenlicht
Warum 12x45?
Zur Beobachtung über der freien Fläche reicht ein 8x40 oft nicht aus, ideal wäre ein Spektiv, was aber umständlich ist. Von mir geprüfte 10x42 zeigen weniger. Das Canon 12x36 wurde verworfen, ebenso das Conquest 15x45.
Ich beobachte beim Angeln die Konkurrenz, also hauptsächlich Reiher und Kormorane, ausserdem Libellen. Da muß man beweglich sein.
Das Körperzittern ist jederzeit zu spüren, es ist aber vertretbar, da ich fast nur im Sitzen beobachte.
Die gebotene Bildqualität ist sehr gut, mit einer Ausnahme, der Empfindlichkeit bei Gegenlicht. Dann kann es nämlich passieren, dass das ganze Bild von einem Grauschleier überzogen wird. Das ist die einzige gravierende Schwäche, da schneidet mein 8x40 viel besser ab.
In den vergangenen Jahren sind mir Beobachtungen geglückt, die so mit dem 8x40 nicht möglich gewesen wären, weshalb ich das Conquest für eine gelungene Ergänzung zum Standardfernglas halte.
Dieter Müller