Zur Umfrage kann ich mich nicht äußern, weil die habe ich nicht gelesen. Was den Bericht im Heft betrifft, der ist ausführlich und ich habe keinen Grund zu zweifeln, dass er mit der nötigen Sorgfalt erstellt wurde. Soweit mir die verschiedenen Fernglasmodelle bekannt sind, erkenne ich die Stärken und Schwächen wieder. Wenn man solchen Testberichten überhaupt etwas vorwerfen kann, dann ist es die Beschränkung auf je ein Testexemplar, denn da mag es dann Ausreißer nach unten geben, die das Bild verfälschen können. Zu den Ausreißern zähle ich ausdrücklich nicht die schwache Transmission eines Kowa, wohl aber den wohl individuellen Fehler in der Mechanik, sowas geschieht beim manuellen Zusammenbau und ist vermutlich nicht typisch.
Die Zeitschrift schreibt, dass alle Ferngläser mit einer 3fachen Zusatzoptik untersucht wurden. Hier hätte man gerne gewußt, ob es sich um das Zeiss Mono 3x12 handelt oder welche Zusatzoptik eingesetzt wurde. Gewußt deshalb, weil man so eher abschätzen kann, ob durch diese Nachvergrößerung Fehler entstehen konnten, die nicht den Ferngläsern zuzuordnen sind.
Was die veröffentlichten Messwerte betrifft, darf man vermuten, dass diese bei den angegebenen Herstellern ermittelt wurden. Es mag einzelne Übertragungsfehler gegeben haben, das wäre sicher noch zu prüfen und ich bin sicher, dass dies auch in den kommenen Tagen noch geschieht.
Interessant sind die Aussagen zum Verlauf der Tranmissionskurven. In Ihrem Forum gibt es dazu einen älteren Beitrag vom Forenteilnehmer Kritiker, der in die gleiche Richtung zielt und das Ideal des anzustrebenden schnurgeraden Transmissionsverlaufes schon früher angezweifelt hat, man darf vermuten in Kenntnis von Messergebnissen.
Als konkretes Beispiel nenne ich das wegen seiner ausgeglichenen, nahezu idealen Transmissionskurve gelobte Kowa Genesis 8(10)x33, dass von vielen Beobachtern als kontrastschwächer beschrieben wird. Schon alleine dafür ist der Artikel in Interstellarum lesenswert.
Neu war für mich auch, dass man Auflösungen unter 60" noch unterscheiden kann, jedenfalls dann, wenn es sich um Punktabbildung handelt, man müßte diesen Punkt eventuell noch einmal mit einer Testtafel am Tag überprüfen. Die europäischen Spitzenhersteller haben also Grund, ihr Augenmerk auch auf diesen Punkt zu legen. Brillianz und Auflösung, dieses Begriffspaar war mir so nicht geläufig.
Was die Aussagen zum Canon 10x42 betrifft, ich war kurz davor, dieses Fernglas zu kaufen und dann ließ der Bericht von Herrn Schön erkennen, dass man eine reduzierte Dämmerungsleistung erwarten müsse. Ich habe mich deshalb für das Zeiss Victory 10x42 FL entschieden und diese Entscheidung im Großen und Ganzen auch nicht bereut. Als Besitzer kenne ich natürlich auch die Schwächen und diese werden ebenfalls im Artikel korrekt wiedergegeben.
Im Gegensatz zu vielen Beiträgen komme ich zu der Bewertung, dass dieser ausführliche Fernglastest dem Interessenten eine Fülle von richtigen Informationen liefert. Ich will nicht provozieren, aber es gibt auch gute Beiträge zu Ferngläsern ausserhalb dieses von mir geschätzten Forums.
Was sagt der Schön dazu?
Robert Götze