Lieber R.K.
Ich habe den See mit Schilf vor der Tür. Streulicht, Fremdlicht oder wie immer man das nennen will, teste ich, indem ich auf den gleissend hellen See schaue, ungefähr in die Richtung der höherstehenden Sonne. Dann erscheint der See maximal hell und in dieser Situation will ich die Schilfrohre noch erkennen können.
Die Methode hat eine Schwäche, es ist sehr schwierig, Genaues zur Richtungsabhängigkeit zu sagen. Früher habe ich dazu den Mond genutzt, aber nach einer längeren Diskussion mit einem Freund beim Verkehrshaus in Luzern habe ich verstanden, dass dieser Mondtest einen Kontrastumfang testet, der bei der Tagbeobachtung nicht vorhanden ist. Der Mondtest ist zu hart, man könnte zu einer Bewertung kommen, ja einen Minuspunkt vergeben, der nicht praxisrelevant ist.
Andererseits hat der Mondtest den Vorteil, dass man unabhängig, ja fast absolut testen kann, während beim Test über den See nur relativ zu anderen Ferngläsern getestet werden kann.
Ein weiterer, für mich entscheidender Punkt ist, dass beim Blick ins helle Wasser integral getestet wird, also auch richtungsabhängige Schwächen sichtbar werden, die beim Mondtest manchmal übersehen werden weil man exakt in die Rcihtung und unter jenem Winkel nicht beobachtet hat und dann wird ein besseres Ergebnis vorgegaukelt.
Ihre Feststellung zum Zeiss Victory 7x42 kann ich bestätigen, es ist empfindlicher gegen Streulicht als das Victory 10x42. Das Victory 10x56 werde ich noch einmal gegen das eigene Canon testen, jetzt habe ich ja eine Einordnung vorgenommen.
Beat Madagan