Hallo,
alle hellen Planeten stehen zur Zeit für Beobachter in nördlichen gemäßigten Breiten recht tief; die Beobachtung leidet unter der atmosphärischen Dispersion: bei Saturn beträgt die Höhe über dem Horizont in Meridianstellung gerade mal ca. 20 Grad. Dort beträgt die Dispersion ca. 3 bis 4 Bogensekunden – schon bei 70fach ist der Effekt in meinem Newton unübersehbar, wenn ich normal ins Okular schaue – insofern verstehe ich die Aussage „Jupiter und Saturn … ohne Farbsäume“ nicht. Oder wurde ein Korrektor verwendet? Der dürfte aber bauartbedingt nicht in das Kowa Spektiv passen.
Das gezeigte Mondfoto zeigt oben und unten Farbränder, die über das normale Maß (Optik, atm. Dispersion bei tiefer Stellung) hinausgehen, sogar in der Umgebung heller Krater (Aristarchus) sind Farbfehler zu sehen. Das sollte das Kowa 883 besser können.
Okulare: In „Abenteuer Astronomie, Ausgabe 6, Dez/Jan 2017“ hat Ronald Stoyan das Kowa 883 ausführlich getestet. Er schreibt, dass sich die zweifache Anwendung des Extender 1.6x in Kombination mit dem Zoomokular 11WZ bis 154fach gut ausfahren lässt. Und weiter: „es ist kein Unterschied zwischen der Verwendung des Zoom-Okulars mit Extender und hochwertigen Astro-Okularen feststellbar – erstaunlich!“ Allerdings, bei 154fach „bereitet es Mühe exakt zu fokussieren“.
Wenn Astro-Okular, würde ich ein Ethos oder Delos (Delite ist schön leicht, aber es gibt keine 6mm Ausführung) nur anschaffen, wenn es auch noch Verwendung für ein anderes, größeres Teleskop findet, ansonsten einen zweiten extender.
Grüße von Andreas