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Unsinnige Vergrößerungen

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Realist
04. Dezember 2011 12:13
Sie haben hier schon einige Ratschläge bekommen, aber das, was wirklich wichtig ist, wurde leider noch nicht gesagt bzw. erklärt. Von den Neunmalklugen dieses Forums hat sich noch keiner zu Wort gemeldet, weil die wohl auch überfordert sind und die Problematik nicht erkennen.

Deshalb möchte ich Ihnen Hilfestellung leisten und den Neunmalklugen zeigen, wie sie antworten müssten, um ihren Kompetenzanspruch zu rechtfertigen.

Erstens verraten Sie nicht, mit welchem Objektiv an der Kamera Sie fotografieren (digiskopieren) wollen. Wenn Sie die EOS 400D haben, vermute ich, dass Sie das EF-S 18-55 mm (= Kit-Objektiv) oder das EF-S 17-85 mm haben. Beide sind schlecht geeignet, weil die Eintrittspupille dieser Objektive bei den in Frage kommenden Brennweiteneinstellungen viel zu tief liegt. Daher kommt es zu erheblicher Vignettierung, eventuell sogar nur zu einem kleinen kreisförmigen Bild. Damit Sie verstehen, was das bedeutet: Die Eintrittspupille des Objektivs, das wie das Auge des Menschen "durchs Spektiv schaut", muss sich für eine vignettierungsfreie Abbildung mit möglichst geringen Abbildungsfehlern bei der Aufnahme möglichst genau an dem Ort befinden, an dem sich die Austrittspupille (A) des Spektivs befindet. Liegt die Eintrittspupille des Objektivs zu tief, also zu weit hinter der AP des Spektivs, dann „sieht“ das Objektiv beim Blicks durchs Fernglas ebenso wie Ihr Auge, wenn es sich zu weit hinter der AP des Spektivs befindet, nur ein sehr kleines kreisförmiges Bild. Es füllt nicht mehr das volle Bildformat der Kamera aus, sondern die Ecken sind abgeschattet. In krassen Fällen entsteht sogar nur noch ein kleines kreisförmiges Bild. Schauen Sie mal mit etwa 3 bis 4 cm Abstand Ihres Auges zur Okular-Hinterkante durch ein Spektiv oder Fernglas, dann wissen Sie, wovon ich rede.

Sie müssen also darauf achten, ein OKULAR zu haben, dessen AP möglichst weit HINTER dem Okular liegt, und ein OBJEKTIV zu benutzen, dessen EP (Eintrittspupille) möglichst weit VORN liegt. Die Objektive, die diese Bedingung am besten erfüllen, sind festbrennweitige Objektive mit kleinbildäquivalenden Brennweiten um 38 mm, was im Falle Ihrer Kamera mit Formatfaktor 1,6 einer tatsächlichen Brennweite von ca. 24 mm entspricht. Wenn es also ein „Pancake“-Objektiv mit 24 mm Brennweite für Canon-EOS-Kamera gäbe (gibt es aber nicht), wäre das das optimale Digiskopier-Objektiv. Sie können also das ideale Objektiv gar nicht haben, und daher werden Sie vermutlich erhebliche Vignettierungsprobleme bekommen.

Falls Sie das Spektiv noch nicht haben, halten Sie mal ein Fernglas vor das Objektiv Ihrer EOS 400D (die dabei auf einem Stativ montiert sein sollte) und versuchen Sie, eine Brennweiteneinstellung zu finden, bei der Bildecken nicht abgeschattet sind. Wenn das nicht geht, wird es auch mit dem Geoma nicht gehen, egal welches Okular Sie nehmen, und um so schlimmer, je kürzer die Okularbrennweite ist.

Zweitens streben Sie offenbar unsinnig hohe Vergrößerungen an. Wenn Sie mit dem GL80 eine 43fach Vergrößerung haben und am Objektiv z.B. eine Brennweite von ca. 40 mm wählen, um etwa den Bildwinkel zu bekommen, den das Spektiv als Sehwinkel bietet, so kommen Sie auf eine effektive Brennweite von 43·40 mm = 1720 mm. Bei einer Öffnung des Spektivs von 65 mm kommen Sie auf eine rechnerische Blende von 1720:65 = 26,5. Wegen des vielen Glases im Lichtweg und der sich daraus ergebenden niedrigen Transmission haben Sie eine für die Belichtung effektive Blende von ca. 32. Überlegen Sie mal, welche Belichtungszeiten das selbst bei Tageslicht ergibt, wenn Sie mit einer Empfindlichkeit arbeiten, die noch nicht zu starkem Bildrauschen führt. Bei hellem Tageslicht können Sie mit ISO 100 von einem Lichtwert (LW oder EV = Exposure Value) um ca. 13 ausgehen, was z.B. Blende 8 und 1/125 s entspricht. Bei ISO 400 kommen Sie auf LW 15, was z.B. Blende 16 und 1/125 s entspricht. Sie aber haben nur Blende 32 und kommen daher nur auf 1/15 s. Wie wollen Sie damit selbst mit einem superstabilen Stativ verwacklungsfreie Aufnahme mit Brennweite 1720 mm erzielen, die kleinbildäquivalent sogar 1,6·1720 mm = 2752 mm entspricht und nach alter Fotografenregel bei Freihandaufnahmen mindestens ca. 1/2500 s erfordern würde und bei Stativaufnahmen immer noch mindestens ca. 1/250 s. Wenn es bei Tag weniger hell ist (um diese Jahreszeit müssen Sie eher mit LW 11 oder 10 für ISO 100 rechnen) kommen Sie zu einer Belichtungszeit von nur 1/4 s oder gar 1/2 s mit ISO 400. Selbst wenn Sie Ihre Kamera einbetonieren, um Verwackeln zu vermeiden, werden die meisten Motive (Vögel oder andere Tiere) nicht stillhalten, um scharfe Bilder zu ermöglichen.

Außerdem haben Sie mit beugungsrelavanter Blende 28,7 schon einen sehr großen Schärfeverlust, der Ihnen Pi mal Daumen mindestens die Hälfte Ihres Vergrößerungsgewinns zunichte macht. Mit anderen Worten: Mit einem Okular für die halbe Vergrößerung, also ca. 20fach, hätten Sie bereits dieselbe Detailauflösung erzielt, aber mit weniger Problemen und mit größerem Bildfeld und daher besserer (nachträglicher) Ausschnittwahl.

Schließlich sollten Sie drittens noch wissen, dass, wie bereits weiter oben angedeutet, mit kleiner werdender Okularbrennweite (= höher werdender Vergrößerung normalerweise der Austrittspupillenabstand des Okulars immer kürzer wird, was die Eignung des Okulars zur Digiskopie erheblich verschlechtert. Denn je kürzer der AP-Abstand, desto schwieriger wird es, ein Objektiv zu finden, das ohne nennenswerte Vignettierung abbildet. Zoomobjektive an der Kamera können Sie dann sowieso vergessen, weil deren Eintrittspupillen viel zu tief liegen.

Daher mein Vorschlag: Okular für maximal 20fache Vergrößerung und, falls vorhanden, ein festbrennweitiges Objektiv mit einer Brennweite um 24 mm.

Eine sehr viel besser geeignete Kamera wäre z.B. eine Panasonic- oder Olympus-MFT-Kamers (MFT = Micro Four Thirds) mit dem Panasonic-„Pancake“-Objektiv 1:1,7/20 mm, das wegen des Formatfaktors 2 dieses MFT-Formats kleinbildäquivalent 40 mm Brennweite entspricht. Bei diesem Objektiv liegt die EP nicht sehr tief, weshalb Sie mit den meisten Spektiven und Ferngläsern keine oder nur minimal abgeschattete Bildecken bekommen. Wichtig ist auch, dass Sie die Kamera auf Zeitautomatik stellen und die Blende ganz öffnen (in diesem Falle also Blende 1,7). Die effektive Blende wird dann ausschließlich durch die Austrittspupille des Spektivs oder Fernglases definiert.

Alternativ dürften Sie sogar mit jeder Kompaktkamera, die einen KLEINEN Zoombereich hat, bessere Ergebnisse als mit Ihrer EOS 400D bekommen, weil die Problematik der zu tief liegenden EP stark entschärft wird.

Realist
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen Geoma 65A

Hector Schurz 1818 03. Dezember 2011 06:30

Re: Vixen Geoma 65A

Bernd Sommerfeld 1165 03. Dezember 2011 11:09

Hier die genauen Zahlen

Markus Heide 1167 03. Dezember 2011 12:20

Re: Hier die genauen Zahlen

Hector Schurz 1046 03. Dezember 2011 12:43

Re: Hier die genauen Zahlen

Kritiker 1115 04. Dezember 2011 10:04

Re: Hier die genauen Zahlen

Hector Schurz 1060 04. Dezember 2011 10:37

Re: Hier die genauen Zahlen

Kritiker 919 04. Dezember 2011 17:19

Unsinnige Vergrößerungen

Realist 1573 04. Dezember 2011 12:13

Re: Unsinnige Vergrößerungen

neunmalklug 1128 04. Dezember 2011 12:47

Re: Unsinnige Vergrößerungen

JC_4 972 04. Dezember 2011 14:03

Leider wieder nichts Substantielles

Realist 1146 04. Dezember 2011 17:39

Re: Leider wieder nichts Substantielles

Volker Werres 1041 04. Dezember 2011 18:17

Stellen wir mal diesen Unsinn klar

Bernd Sommerfeld 1105 04. Dezember 2011 14:41

Re: Stellen wir mal diesen Unsinn klar

matthias 858 04. Dezember 2011 14:47

Re: Stellen wir mal diesen Unsinn klar

Bernd Sommerfeld 1032 04. Dezember 2011 14:53

Re: Stellen wir mal diesen Unsinn klar

matthias 914 04. Dezember 2011 15:27

Re: Stellen wir mal diesen Unsinn klar

Bernd Sommerfeld 1008 04. Dezember 2011 15:33

Billiarden

Felix 1034 06. Dezember 2011 10:03

Re: Billiarden

Bernd Sommerfeld 996 06. Dezember 2011 10:28

Re: Stellen wir mal diesen Unsinn klar

Volker Werres 1065 04. Dezember 2011 15:36

Sie irren

Realist 1477 04. Dezember 2011 19:07

Fehler zugeben ist wohl nicht drin, oder?

Bernd Sommerfeld 1338 04. Dezember 2011 20:06

Welchen Fehler? Sie setzen willkürlich etwas voraus!

Realist 1147 04. Dezember 2011 23:15

Re: Unsinnige Vergrößerungen - Lieber Herr Schön,

marc champollion 1030 11. Dezember 2011 12:05

Re: Unsinnige Vergrößerungen - 24 MP manchmal recht nützllich

JC_4 932 11. Dezember 2011 18:40

Re: Unsinnige Vergrößerungen - 24 MP manchmal recht nützllich (Siehe Rayleigh)

marc champollion 1040 11. Dezember 2011 19:04

Unsinn....

matthias 942 11. Dezember 2011 20:37

Re: Unsinn....

marc champollion 996 11. Dezember 2011 22:29

Re: verwackelt und/oder unscharf

JC_4 1039 13. Dezember 2011 12:10

Re: verwackelt und/oder unscharf

Bernhard 823 14. Dezember 2011 00:24

Re: Ãœberbelichtung

JC_4 819 13. Dezember 2011 12:22



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