Da kommt ein Kunde mit einem reichlich vergammelten Hensoldt 10x40, schwergängiger Mitteltrieb, Armierung vor der Auflösung, poröse Augenmuscheln. Das Glas ist gefallen und schielt seitdem.
Nach Rücksprache mit dem Service geht das Glas nach Wetzlar. Zurück kommt ein quasi neuwertiges, absolut makelloses Schmuckstück zurück, die Belederung wurde erneuert, der Mitteltrieb durch Austauschen des kleinen Getriebes wieder gangbar gemacht, das Fokusrädchen getauscht und das Glas innen und aussen gereinigt. Berechnet wurde die Justage, auf Nachfrage hatte sich durch den Sturz ein Prisma gelöst, es wurde getauscht, da angeschlagen.
Ähnliche Fälle kenne ich genug.
Oder aus der vergangenen Woche. Ein Kunde hat bei mir vor ein paar Jahren ein Diascope gekauft. Es gab ein Zeitfenster: 12.12-15.12. war mein Kunde in Wetzlar auf einer Mikroskoptagung. Ein Telefonat von mir mit Zeiss, der Kunde wurde um 13.00h mit seinem Diascope erwartet, am 15.12. konnte er sein repariertes Diascope wieder mitnehmen. Sicher ein Sonderfall, aber nur möglich, weil ein leistungsfähiger Service vorhanden ist.
Ähnliche Fälle kann ich von Leica oder Swarovski berichten.
Das verstehen wir unter Premiumservice. Bei einer Marke aus der zweiten Liga könnten wir uns als Händler noch so anstrengen, da sind diese Strukturen einfach nicht vorhanden.
Werner Jülich