Ich war gestern - richtig dick eingepackt - ziemlich lange draußen. Von 11 Uhr vormittags bis 18 Uhr abends, mit einer kurzen Nachmittagspause im Warmen. Die Temperatur schwankte zwischen -10°C und -12°C, laut Wetterseite betrug der Windchillfactor, sprich die gefühlte Temperatur, um die -20°C. Länger als 15 Minuten mal irgendwo stehen und beobachten ging aufgrund der Kälte nicht, da muss man in Bewegung bleiben und das Beobachten auf einigermaßen kurze Intervalle beschränken.
Der DualSpeedFocus des Diascope 85 zeigte in dieser Zeit keine Veränderung in Richtung Schwergängigkeit. Ebenso wenig beeindruckt von der Kälte war der Mitteltrieb des Victory 8x32. Die Okulare beider Geräte blieben beim Beobachten im Gegensatz zum DSLR-Sucher beschlagsfrei. Beide sind mit Handschuhen problemlos zu bedienen. Nur der Kamera-Akku verlor schneller als üblich an Kapazität, allerdings lange nicht so schnell wie ich erwartet hatte - ich kam mit einem Akku aus. Die DSLR befand sich entweder um die Schulter gehängt oder im Rucksack, war also den Temperaturen voll ausgesetzt.
Es gab einige interessante Beobachtungen: Alle drei Sägerarten (vor allem richtig viele Zwergsäger, so um die 25 insgesamt, mit einem 15er Trupp), sowie einiges an Möwen, Enten etc. - Dank Eisbrecher gab es einige offene Wasserflächen.
Eine recht traurige Beobachtung war ein Höckerschwan mit sehr dick zugefrorenem Schnabel von dem schon Eiszapfen herunterhingen. Er konnte den Schnabel nicht mehr öffnen und jedes Mal wenn er den Kopf ins Wasser tauchte überzog ihn kurz darauf eine neue Eisschicht und verdickte den Klumpen. Da die Temperatur nächste Woche auch noch unter 0°C bleiben wird, wars das wohl für den armen Kerl.