> Ich hab mich schon bei bekannt werden der Daten
> gewundert, wegen der 1,5 Meter. Da man die nicht
> mehr nutzen kann, da sich da die Bilder nicht mehr
> überdecken; und wegen der optischen Nachteile,
> einer Fokusierlinse mit unnötig starker Brechung.
>
> Nach meiner Erfahrung ist ein Nahpunkt von 2 Meter
> völlig ausreichend, und wenn es 2,5 Meter sind,
> ist es auch kein Kaufhindernis.
Ich kann dem nicht zustimmen. Ich nutze bei meinen Ferngläsern sehr oft den Nahbereich unter 2 Metern, recht oft auch unterhalb 1,5 Metern. Für die Beobachtung und Bestimmung von Insekten, wie zum Beispiel Libellen und Schmetterlingen, aber auch Lurchen, Kriechtieren und Mäusen ist die Option sehr wichtig!
Mein neues Vortex Viper HD 6x32 hat bei meinen Augen eine maximale Naheinstellung von 115 cm, das alte Fujifilm Offroad 8.32 von 100 cm. Bei diesen Ferngläsern überdecken sich die beiden Bilder bei einer so extremen Nähe tatsächlich nicht einmal um die Hälfte. Man sieht dadurch die Bildränder als schwarze Schatten in der Mitte und hat tatsächlich die querliegende Acht, die immer in Filmen und Comics Fernglasbilder verdeutlichen soll. Dieses ist aber IN DER PRAXIS kein wirkliches Problem. Wenn man sich auf das beobachtete Objekt konzentriert "verschwinden" diese Bildmängel weitgehend. Man kann das auch daheim ausprobieren indem man einen unbekannten Text auf 1,5 Meter Entfernung durchs Fernglas liest.
Mein altes Leica Trinovid 8x32 BA hat bei meinen Augen eine Naheinstellung von 2,4 Metern. Sehr oft musste ich einige Schritte rückwärts machen um ein Kleintier fokussieren zu können - oder ich benutzte den Dioptrieausgleich für das rechte Augen, wodurch ich auf 1,8 Meter verkürzen konnte. Beides waren umständliche, zeitaufwändige, sehr unbefriedigende Lösungen. Bemerkenswert oft kann man auch gar nicht nach hinten gehen, weil zum Beispiel der Pfad zu schmal ist, das Objekt beim veränderten Winkel von dazwischen liegender Vegetation oder Uferkante verdeckt werden würde oder das Tier so scheu ist, dass es wegen dieser Bewegung flüchten würde. Zur Improvisation mittels Dioptrieausgleich kann ich sagen, dass selbst ein dreidimensionales Bild mit Mängeln immer noch besser ist als ein zweidimensionales ohne Mängel.
Bei dem speziell für die Nahbeobachtung entwickeltes Pentax 6,5x21 Papillo gibt es diese Probleme kaum. Selbst auf seine extreme Naheinstellung von 50 cm hat man ein weitgehend "sauberes" dreidimensionales Bild. Als Universalfernglas hat es sich aber bei mir nicht bewährt: Zu lichtschwach, nur mittlere Bildqualität, nicht wasserdicht, recht stoßempfindlich, starke Seitenlichtreflexionen und vor allem hat es einen deutlichen Braunstich
Schöne Grüße