In der Fernoptik sind mir die einzelnen, nicht nur mess- sondern tatsächlich nutzbaren Fortschritte zu gering, als dass ich, von einem konkret bestehenden Bedarf einmal abgesehen, Marktforschung permanent betreiben möchte. Stattdessen versuche ich als bleibendes Wissen, eher Grundlagen so zu verstehen, um auch werbungsferne, weniger offensichtliche Faktoren beurteilen zu können.
Mir fehlen daher die Kenntnisse zu einzelnen Stativmodellen. Trotzdem ergänzend zu Dominiques Feststellung, dass die mechanischen Eigenschaften eines Faserverbundwerkstoffes wesentlich vom Gemengeverhältnis mit möglichst viel Faser und entsprechend wenig Matrix bestimmt wird. Allerdings kann dieses (weil eben ein Gemenge, keine Mischung) nicht frei gewählt werden, sondern ergibt sich durch einen Herstellungsprozess der Druck beim Aushärten so ausübt, dass allfällige zwar unerwünschte aber dennoch entstandene Lufteinschlüsse durch Kompression verkleinert, aber vor allem die Fasern überall wo möglich auf direkten Kontakt bringt und Matrixwerkstöff in minimalen Mengen nur in den verbleibenden Zwischenräumen belässt.
Bei allen faserverstärkten Werkstoffen, nicht nur KFK gilt, dass die volle Festigkeit der Faser nur zur Geltung kommen kann, wenn sie gestreckt in der Matrix vorliegt. Bei Geweben sind die Fasern zwangsläufig wellenförmig angeordnet. Bei starker Beanspruchung müssen sie zunächst gestreckt werden, bevor sie Zugbeanspruchung voll aufnehmen können. Dabei entstehen im Verbund Kräfte quer zur Beanspruchungsrichtung der Faser, die in der Matrix Risse entstehen lassen oder sie sogar abplatzen lassen kann.
Das mag vielleicht dramatischer tönen als es in der Stativpraxis vorkommt. Nur: Wenn derartige Beanspruchungsfälle gar nicht vorkommen, sind hohe Festigkeit und E-Modul (geringe elastische Dehnung) von Kohlefaser nicht richtig eingesetzt.