Hallo Pinac,
sehr hilfreich, diese Übersicht! Mich überraschen die Ergebnisse nicht, denn auch ich sehe bei den Premiumgläsern immer wieder mal Schwächen in der Streulichtunterdrückung. Es handelt sich halt um ein Problem, das sich nicht einfach durch moderne Technologien in den Griff bekommen lässt. Stattdessen ist viel Erfahrung des Designers erforderlich, denn nicht immer ist ihm der Computer bei dieser Sache behilflich. Früher gab es noch ausgedehnte Feldtests der Prototypen, auf die man heute weitgehend zu verzichten scheint.
Die Situation 1, bei der die Objektivlinse direkt angeleuchtet wird, ist natürlich schwierig, über dem Wasser aber keineswegs selten. Hier dürfte neben der Vergütung auch der Objektivaufbau eine Rolle Spielen: Verkittete Objektive dürften weniger anfällig sein als solche mit Luftspalten. Ein sehr gutes Auspolieren der Glasoberfläche ist auch nötig, um diese Streueffekte zu minimieren. Das kann Stunden dauern, und wird in der Massenproduktion dann oft abgekürzt (sollte in der Premiumliga aber selbstverständlich sein).
Der allgemeine Trend scheint zu stimmen: Größere Ferngläser sind oft weniger streulichtanfällig als kleinere. Man hat mehr Platz zur Verfügung, um ungewolltes Licht auszublenden. Dazu kommt, was auch Hans schon sagte: Größere Austrittspupillen helfen verhindern, dass man allzu leicht in den Randbereich der Pupillen gerät, in dem sich diverse Reflexe von den Tubusinnenwänden sowie Nebenpupillen tummeln.
Viele Grüße,
Holger