Hallo Pinac,
es ist bekannt, dass Farbränder entstehen, wenn die Augenpupille beschnitten wird - selbst Newton wusste das schon. Wenn also beim Blick durch das Fernglas Austrittspupille und Augenpupille etwa gleich groß sind, aber nicht konzentrisch aufeinander liegen, dann kann dies schon CA verursachen. Bei weiten Austrittspupillen besteht diese Gefahr eher nicht.
Was andere Aberrationen anbetrifft, bin ich unsicher. Wenn man eine sehr weite Austrittspupille hat, dann neigt man auch dazu, das Fernglas weniger präzise anzusetzen, da der Einblick ja so oder so passt. Die optische Leistung des Fernglases ist aber nur optimal, so lange das gesamte System konzentrisch bleibt. Die große Austrittspupille verbessert also das Einblickverhalten, erlaubt schnelle Reaktionen, unterdrückt eventuell das Auftreten von Farbsäumen, schafft aber nicht unbedingt die besten Bedingungen für das Detailsehen.
In der Dämmerung und in der Nacht ist das natürlich nicht sonderlich wichtig, da man ohnehin keine feinsten Details erkennen kann. Am Tage kann man sein 8x56 auch abblenden (wie Henry Link es mit seinem Zeiss macht) und dabei, mit dem langsamen Öffnungsverhältnis, die optimale Leistung herausholen. Einziger Nachteil bleibt dann das hohe Gewicht, das man herumschleppen muss.
Viele Grüße,
Holger