Hans Weigum schrieb:
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> Mir bekannte Fernoptiken mit übergrossen AP:
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> 1. Beim Kern 9x80, ein binokulares Stativglas von
> 1944 zur (militärischen) Luftraumüberwachung und
> Zielzuweisung, wollte man vorwiegend die rasche
> Bedienung (=Ausrichtung der Achsen von Optik und
> Auge) bei ungünstigen Einblickverhältnissen
> erleichtern. Das heisst: Bei rasch wechselnder
> Beobachtungsrichtung mit meist unbequemer
> Kopfhaltung. Zusätzlich gibt es für diese
> Anwendung ( also auch anderer Fabrikate),
> allerdings ohne verlässliche Quellen dafür
> gefunden zu haben die Begründung, man hätte
> manchmal bei den Beobachtern nachts mittels
> Atropin-Tropfen die Pupillen künstlich erweitert.
Dass die Pupillen in besonderen Situationen mit Atropin erweitert wurden, habe ich auch irgendwo gelesen, aber ich weiß nicht mehr wo.
In aller Regel hat man für Beobachtungsaufgaben junge Leute genommen, bei denen sich die Augenpupille ohnehin bei schwachem Licht noch weit öffnet. Hierzu gibt es ein paar Berichte, z.B. aus der deutschen U-Bootflotte im 2. Weltkrieg. Auf Schiffen hat eine große Austrittspupille den Vorteil, dass man auch einem sich bewegenden Untergrund wie einem Schiff die Augenpupille des Auges leichter in der Austrittspupille des Glases halten kann. Genau das dürfte der Grund für die Entwicklung des 8x60 blc ("Kommandantenglas") gewesen sein.