Da in den USA weniger mit Ansitzen in der Dämmerung bzw. der Nacht gejagd wird, eher mit 8fach und 10fach, speziell 8x40/42 u. 10x40/42, z.T. auch mit noch kleineren Gläsern (8x32), wenn längere Strecken zurückgelegt werden müssen. Hochsitze z.B., bei denen der Herr Jäger mit dem Geländewagen vorfährt und die Gehstrecken minimal sind, sind in den USA selten, während sie hier ja die Landschaft fast überall verzieren.
Daher sind z.B. die hier traditionell so beliebten 8x56 in den USA bei weitem nicht so häufig. Es hat schon Gründe gegeben, warum Swarovski das 8x56 SLC erst nach längerem Zögern überhaupt auf dem amerikanischen Markt angeboten hat.
Was die Qualität angeht - genau wie in Deutschland gibt es in den USA Leute, die ein Spitzenglas kaufen, und Leute, die irgendwas anderes kaufen. Denn die Jäger in Deutschland und in den USA haben mittlerweile gemerkt, dass der Abstand zwischen den Spitzengläsern und der Mittelklasse etc. kleiner geworden ist.
Die einzigen, die heute noch, wenn es irgend geht, Spitzengläser kaufen, sind Birder (und Optikverrückte). Denn genau bei dem Hobby kommt es mehr als bei jedem anderen auf Optik an. Wobei ich persönlich bezweifle, dass selbst ein richtig fitter Birder mit einem 10x42 der Spitzenklasse mehr Details sieht bzw. identifiziert als mit einem Glas der € 1000 - Klasse. Da spielen ganz andere Dinge eher eine Rolle, z.B. Ergonomie und Gewicht. Beides muss eben "zu einem passen".
Oder eben das Vorhandensein bzw. Fehlen eines Stabis. Wird Zeit, dass Leica, Nikon, Leica, Swarovski und Zeiss endlich in die Puschen kommen. Denn dass ein 10x30 Canon - mit all seinen Macken und seiner mangelnden Feldtauglichkeit - im Freihandgebrauch mehr Details zeigt als z.B. ein Nikon EDG, ein Zeiss SF, ein Noctivid oder ein Swarovision, ist nicht ernsthaft zu bestreiten.