Hallo Gottfried,
interessanter Beitrag, danke. Porrogläser haben unbestreitbar Vorteile, das ist allgemein bekannt. Aber das Problem der Porros – mittlerweile verschwindend geringe Marktanteile – ist hausgemacht, und zwar schon seit langer Zeit.
Über 40 Millionen Erwachsene in Deutschland tragen eine Brille, viele davon wollen keinen Kontaktlinsen. Wann gab es das leichte, brillentaugliche 8x42 oder 10x42 Porro? Mir fällt keines ein. Eines der wenigen hochwertigen, brillentauglichen Porros mit Mitteltrieb ist das Zeiss 15x60 B T – das ist aber nicht das, was man sich für eine Wanderung wünscht.
Für mich waren die kleinen und mittleren Porros immer die „Lufthansapilotengläser“ – klasse Gläser, aber leider nichts für Beobachter mit Astigmatismus oder starker Fehlsichtigkeit.
Ich werde nie vergessen, als ich vor vielen Jahren durch ein 7x45 Design Selection schaute: ein riesiges Feld, komplett mit Brille zu überschauen, und scharf!
Als dann die brillentauglichen, handlichen Dachkantkonstruktionen auf den Markt kamen mit ordentlichen Transmissionswerten (z.B. Zeiss FL, HT und SF, Swarovski EL) – wen wundert es, dass sich kaum noch jemand für ein Porro interessiert? Sind das nicht die Gläser, wo ich nicht ans Bild komme?
Ich laufe bestimmt nicht jedem Grad mehr scheinbaren Gesichtsfeld hinterher und muss immer das neueste Dachkant haben, aber die Geschichte mit der nicht-Brillentauglichkeit ist für mich v.a. mit den Porros verbunden.
Als solches besitze ich mittlerweile nur noch das kleine Nikon 8x30 8.3° WF – und es ist mein Fernglas mit dem geringsten AP Abstand, also ist es nix mit den 8.3 Grad.
Gerne würde ich ein 10x40 Habicht ausprobieren, und für aufwändigere Okulare mit mehr Austrittspupillen Abstand auch ein höheres Gewicht in Kauf nehmen.
P.S. Korrektur: habe ein zweites Porro: das Canon 10x42 IS. Vielleicht mein bestes FG. Aber nicht so schön wie ein Habicht.
Viele Grüße von Andreas
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.21 13:45.