Klar sollten die Fahrziele mit Interessierten von erhöhten Punkten beobachtet werden, um auch (falls Wale auftauchen) die Boote gezielt dorthin zu dirigieren. Dazu benötigt es wie beschrieben der Kommunikation zwischen Scout und Boot, sowie den erwähnten großen Feldern; eine besonders gute Abbildung ist da nicht notwendig, auch das erwähnte Astrofernglas mit vllt. 15x sowie Einzelokularverstellung genügt das vollauf. Das zu erkennende Objekt ist 'im Unendlichen' (vllt. bis 5km), und es soll ja auch nur nach Hinweisen zu auftauchenden Tieren sowie deren Ort gesucht werden.
Das unterscheidet aber das Vorgehen der Scouts von den eigenen küstennahen Beobachtungen - ein Vergleich mit dem Beobachtungsvorgehen bei Wärmebildgeräten veranschaulicht das etwas. Dort wird folgenderweise unterschieden: Detektionsreichweite, Erkennungsreichweite und Identifikationsreichweite. Detektion bedeutet (mit sehr wenigen Pixel) 'da ist was' - auf dem Meer aus Sicht der Scouts kann das ein Wal sein, ein großes Stück Treibgut or whatever (vgl. ein Mensch im Feld, ein großes Tier etc. aber keine Umrisse o.ä. was auch Genaueres schließen lassen kann, eben drei, vier aufleuchtende Pixel. Dann kommt die eigentliche Erkennungsreichweite, welche für Jagdausübende und Scouts von Bedeutung ist, nämlich das Erkennen ob das nun ein Wal ist oder ein Reh oder Schwarzwild oder ein Fuchs, Dazu benötigt es eben mehr auflösende Pixel oder eben die entsprechende Detailabbildung im FG durch Vergrößerung und Auflösungsvermögen (Umwelteinflüsse wie Regen oder Nebel oder die erwähnten Luftschlieren mal außer acht gelassen). Die Identifikation wäre dann Buckelwal oder Glattwal etc., was natürlich dann vom Boot aus geht. Das ist das grobe Unterscheiden der Ansprüche, wobei die Übergänge im realen Beobachten natürlich fließender sind. Zumeist sind es auch noch weitere Parameter, welche da eine Rolle spielen; v.a. die Kenntnis vom Verhalten der Tiere, also das Bewegungsverhalten lässt auch schon von weiterer als der Erkennungreichweite eine grobe Unterscheidung zwischen den Tierarten zu. Vogelleute machen sowas (auch mit Premiumoptiken), wenn die Luft zu schlecht ist oder eben die Entfernung zu groß, um die Art anhand einzelnen Merkmalen anzusprechen. Dann ist mittels des sog. 'Jizz' zumindest mal eine Unterscheidung zwischen Bussard und Weihe oder überfliegenden Limikolen etc. möglich. Das ist allerdings schon hohe Kunst, und erstaunt auch mich immer wieder. Wir wollen das mit Wärmebild mal bei der Rebhuhnkartierung probieren, neben den normalen Rufdetektionen. Da muss allerdings auch die Luft passen, also der entscheidende Temperaturunterschied; eine Erkennung wie im FG mit Umrissen ist da nicht möglich, und die WBK darf dann auch einzig mit dem erreichbaren Temperaturunterschied punkten. Die Entfernungen sind da entscheidend, und es wird sich herausstellen ob sowas zielführend ist.
Daher bleibt für mich das Unterfangen befriedigende Walbeobachtung vom Land aus mit den erwähnten Fragezeichen behaftet.
gute Sicht MG