Optikexperte bin ich nicht.
Interessierter Laie wäre die passende Beschreibung.
Die Frage nach der passenden AP kann ich aus eigener Erfahrung beantworten.
Die Faltgläser haben eine AP von 2,5 mm. Das ist genau die Pupillenöffnung unserer Augen, wenn es ausreichend hell ist und man nicht geblendet wird, zum Beispiel im Schnee.
Im Auge haben wir eine eingebaute Blendensteuerung. Der Maximalwert dieser Steuerung ist in der Astronomie und für die Jäger wichtig, er hängt irgendwie vom Alter ab. Mir bekannte Untersuchungen geben eine Reduzierung dieses Wertes von 0,3 mm pro 10 Jahre an. Es fängt bei den meisten Menschen so bei 7,5-8,5 mm an und landet beim 70jährigen bei 5,5-6,5 mm.
Vom zuständigen Kollegen weiß ich, dass sich der Bereich des besten Sehens dagegen nicht verschiebt, er liegt bei den meisten Menschen zwischen 2 und 2,5 mm.
Es gibt bei der Tagesbeobachtung aber immer wieder Gelegenheiten, bei denen ein Faltglas zu lichtschwach ist. Hier im Forum hat es dazu Beispiele aus französischen Kathedralen gegeben, bei denen, wenn ich recht erinnere, sogar 5 mm AP sinnvoll waren. Kurzum, mir wären 3 mm AP am Tag etwas knapp, 3,75 mm oder 4 wären mir sympatischer. Als Ornithologe wird man sogar noch stärker darauf achten müssen, weil viele Beobachtungen in Richtung Grün, sprich Vegetation gehen. Man wird sich ja nicht auf die paar Viecher auf den Antennen beschränken wollen.
Das Conquest 8 x 30 habe ich selber. Die mir bekannten Nikongläser sind entweder preiswerten chinesischen Ursprungs, viel schwerer, Porrogläser oder in einer anderen Preisklasse. Das aphärische Minox habe ich nicht so gut gefunden, das Vixen APEX Pro ist zu schwer und zeigt auch Randprobleme.
Porros kann man im Nahbereich nicht gebrauchen, die Teilbilder für jedes Auge sind zu unterschiedlich und nach meiner persönlichen Erfahrung erst ab 25 Meter akzeptabel.
Bis auf den Wolfgang Henseler, der nur die Spitzengeräte gelten läßt, hat sich hier niemand wirklich schlecht über das Glas geäußert. Für den Preis und das Gewicht scheint es mir sehr empfehlenswert.
Beim Jülich sind Sie da aber gut aufgehoben, der macht kein Theater und sagt was ist.
Franz-Josef Severin
