Herr Henseler,
haben Sie vielen Dank fuer Ihren Spektiv-Vergleich. Leider kann ich Spektive nicht so einfach testen wie Fernglaeser, weil man sie beim Haendler nur selten aufgebaut vorfindet. Jedoch hatte ich kuerzlich auch einmal die Gelegenheit das Leica Televid 77 mit dem Zeiss Diascope 85 zu vergleichen. Dabei fiel mir gleich auf, dass bei den Varios die scheinbaren Gesichtsfelder bei niedriger Vergroesserung bei beiden Herstellern eigentlich zu klein sind. Beim Televid 77 haette man bei der Vergroesserung 20x allerdings noch die Moeglichkeit das Okular mit fester Brennweite zu benutzen und somit ein schoen grosses Gesichtsfeld zu erreichen, beim Zeiss geht das meines Wissens lediglich bei 30x und 40x.
Mir erschien das Bild im Zeiss Spektiv mit dem Vario etwas heller, aber das im Leica einen Tick kontrastreicher, eben vielleicht weil es etwas dunkler war. Die feinen Konturen wurden vielleicht weniger ueberstrahlt. Hier wuerden mich weitere Erfahrungen interessieren.
Beim Leica-Vario konnte die Gummiaugenmuschel sehr einfach und schnell herein und rausgedreht werden. Beim Zeiss-Vario erforderte die Verstellung erheblichen Kraftaufwand und konnte von mir nicht ohne Verwackeln durchgefuehrt werden. Wenn ich mir vorstelle, mit einer gemischten Gruppe zu beobachten in der auch Brillentraeger sind, koennte das zu Problemen fuehren. Oder geht das beim Zeiss besser, wenn man es schon 100 mal gemacht hat?
Den groessten Vorteil fuer das Zeiss sehe ich jedoch in der einfachen Benutzung von astronomischen Okularen, das Leica erfordert hier einen groesseren Bastelaufwand. Oder kennen Sie einen Hersteller, der auch fuer das Televid entsprechende Adapter anbietet? Noch besser waere es natuerlich, wenn Zeiss und Leica endlich selber Okulare fuer hoehere Vergroesserungen bereitstellen wuerden, denn eigentlich sind die Spektive viel zu schade, um damit nur terrestrisch zu beobachten.
A. Mackenbrock