1) Fernglasfotografie:
Die Kamera sollte eine soweit wie möglich nach vorne plazierte EP (Eintrittspupille) haben und sehr reaktionsschnell sein. Ob ihr AF etwas nutzt, wage ich zu bezweifeln (?); am besten abschaltbar, dann hat man keine Auslöseverzögerung mehr und das ist sicherlich sehr gut.
4 MP reichen bei kleinen sensoren (1:2,3 oder 1:2,5") dicke aus, bei etwas größeren (1:1,8 oder 1:1,7:) dürften es 5 bis 6 MP sein, mehr auf keinem Fall!
Mit den beiden "veralteten" Digiknipsen von Sony, der S40 ( Dez 2005 -4 MP) und der S600 ( Mitte 2006 - 6 MP) hat man wegen der sehr guten plazierten EP keine Schwierigkeiten, auch lösen sie sehr schnell aus, allerdings weiss ich nicht, ob deren AF abschaltbar sind, ich glaube eher nicht.
Die S40 hat einen kleineren Display (1,5"). Diese Kameras findet man auf der Bucht für 40 resp. 60€ ziemlich leicht.
Das größte Problem ist und bleibt die Befestigung...
2) mit Spiegelreflexkameras:
2-1) analog: da ist eine lange Brennweite unerlässlich. Sie kann eigentlich nie zu lange sein... leider sind solche Objektive sehr sperrig, gute ausserdem noch sehr teuer (also mindestens 4-stellige EUROpreise!). Eine Ausnahme, z.B. das alte Leitz Telyt 6,8/400mm, wiegt 1 Kg und hat eine unglaublich schnelle "Schiebe"scharfeinstellung, etwas 10x so schnell wie eine gewöhnliche "Schnecke"; Kontrast und CA-Korrektur vorbildlich, Randschärfe miserabel aber das ist ja in diesem falle egal. Man findet es zur zeit auf der Bucht für etwa 220€. Es ist zwar ca 37 cm lang, jedoch für den Transport teilbar.
Als Gehäuse kann man zwar eine Leicaflex SL (1968), eine Leica R3 bis R9 nehmen, es lassen sich aber auch leicht andere Gehäuse verwenden, vorausgesetzt, der Spiegel ist gross genug (PO-Wert um 130, besser 140); sehr praktisch ist es auch, wenn man die Mattscheibe auswechseln, damit man eine Vollmattscheibe benutzen kann.
Ich habe dieses Objektiv auf der SL, der R3, der R6, aber auch auf der Nikon FE, der Olympus OM 2 SP und der Pentax LX verwendet. Der Anschlussring lässt sich problemlos auswechseln, da keinerlei Kupplungselemente nötig sind, es wird immer bei "Arbeitsblende" sowohl gemessen, scharfgestellt und fotografiert.
2-2 Digital.
da würde ich mir eine aussuchen, die einen ordentlichen "Crop-faktor" hat, um mit einem kleineren Objektiv operieren zu können.
Ich weiss nicht, wie schnell die AF-Systeme arbeiten, angeblich sind sie heute ganz schnell, angeblich hat die Olympus E4 sogar den schnellsten AF... Ausserdem bietet sie mit dem Crop-faktor 2 die Möglichkeit, mit einem 300mm die gleiche Wirkung zu erzielen wie mit einem 600mm ohne Crop-faktor.
Inwieweit sie es ermöglicht, gute "alten" MF-Objektive ohne allzu grosse Bedienungsschwierigkeiten zu benutzen weiss ich noch nicht. Die Möglichkeit bietet sie, zumindest auf dem papier; und an sehr guten 300ern mangelt es nicht, ich denke da an die guten ED-Nikkor 4,5/300 oder Minolta APO-G 4/300 oder an das beste Objektiv aller Zeiten, das Leitz APO 4/280mm, welches leider immer noch mindestens 2800€ auf der Buch kostet... und auch nicht ganz so leicht ist!
Bei einer Kamera mit Crop-faktor 1,5, 1,55 bzw 1,6 würde ich auch ein 300er nehmen, oder gar ein 400er, das Problem dabei ist, es gibt fast nur noch "Zoom-Objektive" minderer Qualität (verglichen mit den besten Festbrennweiten bei der längsten Brennweite), oder Festbrennweiten für den Profi (Sport-) Bereich, welche unsäglich lichtstark, schwer und teuer sind.
MC
