Die Fluchtdistanz von Vögeln hängt zusammen mit Anpassung und Erfahrung. Krähen sind ja hochintelligent (bezogen auf Vögel). Sie erkennen den Jäger und den Bauern. Obwohl beide ja oft ähnlich/ gleich gekleidet sind (Hut, Gewand). Entweder erkennen sie ein Gewehr oder das Verhalten der beiden ist unterschiedlich. Der Bauer interessiert sich gewöhnlich nicht für Krähen - außer sie fressen sein Feld kahl - dies sind die Saatkrähen, welche bei uns in großen Zahlen überwintern.
Zu meinen persönlichen Erfahrungen:
Krähen in Gärten (eines Dorfes) sind relativ zutraulich, d.h. tolerieren Vorbeigehende in ca. 5 - 10m. Bei Fahrradfahrern ist ca. 20m die geringste Distanz (in Ortsnähe, dort fahren häufig Räder). Sobald sie aber stehen bleiben (und die Aaskrähe mit den Fernglas beobachten wollen) fliegt sie weg. Diese ortsnahen Krähen sind wahrscheinlich schon seit 10 Generationen nicht beschossen worden - weil in Ortsnähe verboten. Krähen am Feld (die vielleicht schon bejagt wurden oder eine Jagd im Herbst erlebt haben) sind deutlich vorsichtiger.
Jungvögel sind auch recht zutraulich (haben noch keine schlechten Erfahrungen gemacht).
Vögel aus menschenleeren Gebieten (hoher Norden) sind auch oft wenig scheu (aus den gleichen Gründen wie oben).
weitere Arten und geringe Distanzen:
Goldammer, singendes Männchen ca. 5 - 7m
Braunkehlchen am Zug <10m
Silberreiher (geschwächt im Winter) 5 - 10m am Ufer
Bejagte Arten wie Stockente (gewöhnliche "Wildente") oder Gänse sind recht scheu (geworden). So waren Stockenten bei einem Fluss früher (vor 10 Jahren) nicht so scheu. Heute fliegen sie auf, sobald ich stehen bleibe! Ich vermute Jagddruck, aber auch Hunde, die ins Wasser dürfen (manche Hundebesitzer denken nicht darüber nach, dass dies Wildtieren - besonders in der Brutsaison - schaden kann).
meint JC_4