Das 8x50 Octarem und das 12x50 Dodecarem (beide spaeter in "Nobilem" umgetauft) kommen diesen Anforderungen nahe. Vielleicht sind es ein paar % weniger Transmission, aber mit ihren sehr grosszuegig dimensionierten und verkitteten Prismen lieferten sie damals ein ungewoehnlich helles Bild bis in den Randbereich. Das Dodecarem hat zwar nur 14mm Austrittspupillen-Schnittweite, aber selbst wenn man mit Brille etwas Sehfeld verliert, duerfte man noch immer ueber 55 Grad landen.
Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es in den letzten 20 Jahren signifikante Fortschritte gegeben hat, aber dies gilt vor allem fuer die Dachkantglaeser, die 1985 noch hinter den besten Porros (und das waren die oben genannten Zeiss Jena Glaeser) zuruecklagen und inzwischen vorbeigezogen sind. Man vergleiche mal ein Leica Trinovid oder Zeiss Dialyt von 1985 (d.h. vor Einfuehrung der Phasenkorrektur) mit diesen Nobilem, und man wird feststellen, dass diese Porros eine wirklich solide Leistung geboten haben. Nach heutigen Massstaeben sind dies natuerlich klobige Dinosaurier, aber solide gebaut waren sie, und deren optische Leistung ist noch immer als gut zu bezeichnen, wenn auch nicht mehr spitze.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz