Das Swarovski SLC 8x56 besitzt nominell 115 m/1000 m. Am Anfang, bevor ich mir das EL 8,5x42 kaufte, war ich begeistert. Doch jetzt stört mich die Tatsache, dass es nicht weitwinklig ist. 17 Meter können meiner Meinung nach schon etwas ausmachen. Es hĂ€ngt von dem Anwender ab, ob er damit klar kommt oder nicht. Wenn man in der Dunkelheit einen Fuchs auf ca. 50 Meter Entfernung ins "Visier" bekommen möchte, dann ist das Zeiss besser, wenn man nicht weiĂ, wo sich das Tier befindet, weil man es mit bloĂem Auge nicht sehen kann.
Es ist schade, dass kein Hersteller ein Sehfeld um die 150 Meter anbietet...
Wer wirklich ein 8x56 braucht, sollte meiner Meinung nach zum Zeiss greifen.
Wer die LichtstĂ€rke oder eher die DĂ€mmerungsleistung nicht unbedingt benötigt, kann mit dem Swarovski EL 8,5x42 unter UmstĂ€nden besser bedient sein. Es ist handlicher und leichter und hat 130 Meter Sehfeld. Mein 8x56, das zwar noch die alte Swarotop-VergĂŒtung hat, schlĂ€gt das EL hinsichtlich der Bildhelligkeit nicht in praktisch relevanter Weise. (Meine Augen sind 27 Jahre alt.) Die DĂ€mmerungszahl gibt in manchen Situationen dafĂŒr den Ausschlag, doch der Unterschied in der Detailerkennbarkeit bleibt auch da gering. Die Vorteile des 8x56 liegen in dem Umstand, dass man weniger fokussieren muss, weil die TiefenschĂ€rfe besser ist. Man fĂŒhlt sich mit 7 mm Austrittspupille einfach sicherer.
Ein 7x42 wie das Zeiss Victory FL oder das alte Dialyth mit 150 m Sehfeld sind fĂŒr die DĂ€mmerung wegen der geringeren DĂ€mmerungszahl leider weniger geeignet. Das Swarovski EL 8,5x42 schlĂ€gt meine Swarovski SLC 7x42 und LEICA Trinovid 7x42 BN geringfĂŒgig in der Detailerkennbarkeit. Im Wald haben sie freilich den Vorteil, dass man damit vor allem im Winter sehr wenig fokussieren muss. Wenn jemand ein 7x50 oder 7x56 mit 150 Meter Blickfeld anbieten wĂŒrde, so wĂ€re das fĂŒr viele Zwecke das optimale Glas. An dieser Stelle noch ein Wort zu den Porro-GlĂ€sern von Swarovski. Das 7x42 hat eine hervorragende TiefenschĂ€rfe, leider aber nur 114 m auf 1000. FĂŒr BrillentrĂ€ger sind diese GerĂ€te weniger geeignet. Ich kann jedem, der mit diesen Nachteilen leben kann, vor allem das 8x30 empfehlen. Es ist schĂ€rfer als mein SLC 8x30 (das freilich noch nicht die Swarobright VergĂŒtung mit bringt, doch mit der SchĂ€rfe hat dies im Grunde ja nichts zu tun), sowohl punktuell als auch in der Tiefe. Heller sowieso, wegen der anderen Bauweise. Auch das Habicht 10x40 sollte man sich ruhig ansehen, wenn man keine Brille braucht. Es gibt gute GlĂ€ser, die zu Unrecht ein Schattendasein fĂŒhren. WĂŒrden die Hersteller in die Porro Bauweise statt investieren, so wĂ€re dies nur zum Vorteil der Benutzer, vor allem derjenigen, denen es auf LichtstĂ€rke ankommt.
Als Schlussbemerkung noch ein Hinweis auf das Swarovski SLC 8x50. Ich besitze dieses Fernglas zwar nicht und kann somit aus eigener Erfahrung nichts beitragen, doch es wurde in mehreren Tests gelobt und es hat etwas mehr Sehfeld, 123 oder 124 Meter (ich kann mich nicht genau erinnern). Seine Nahgrenze ist auch etwas besser, um die 5 m, wenn ich mich recht entsinne. Denn dies ist auch noch ein Nachteil des SLC 8x56. Mit 8 Metern kommt man gelegentlich nicht genug nahe ran!