Eine 7fache Vergrösserung ist ohne Zweifel in vielen Fällen für die allgemeine Naturbeobachtung sehr gut geeignet. Aber in derart apodiktischer Form ausgesprochen kann ich sie nicht unterstützen. Es kommt sehr auf die Beobachtungssituation an.
Mein täglicher Kontrollgang z.B. für Bestandesaufnahme und Verhaltensbeobachtung findet an einem Flussufer statt. Die Vögel sind daher üblicherweise 20m bis 40 m entfernt. 8fach ist (für mich!) die Untergrenze, um Feinheiten des Gefieders und des Verhaltens zu erkennen, 10fach (Ultravid 32 und Trinovid 42) besser. Am liebsten nehme ich aber das Duovid 8/12 X 42.
In dichtem Wald kommt dann wieder ein 7 X 42 zum Einsatz (grosses Gesichtsfeld, sehr grosse Tiefenschärfe, ohnehin Sicht auf weitere Entfernungen durch Bäume und Blätter versperrt).
Auf Wanderungen ein möglichst leichtes 8facher Glas (Trinovid 32) und in den Bergen das Ultravid 10 X 32. Meine Taschenferngläser (8 X 20 und 10 X 25) benutze ich kaum noch.
Natürlich kann und wird sich nicht jeder ein darart umfangreiches Fernglasarsenal leisten können und wollen. Meine Grundsatzempfehlung lautet daher 8 X 42, abhängig von der jeweiligen Person und dem Einsatzzweck kann es auch 8 X 32 sein. Es muss auch nicht immer die Spitzenklasse sein, aber eine gewisse Qualität ist unverzichtbar.
Für mich ist auf jeden Fall der Einsatzzweck entscheident.
Michael Brücker