Nur ein Aspekt bei der Auswahl, aber ein wichtiger: Wenn Sie ein Stabiglas zur freihändigen Himmelsbeobachtung einsetzen und die Natur auf Wanderungen oder Ausflügen beobachten möchten, spielt das Gewicht eine entscheidende Rolle. Nach meinen Erfahrungen sollte man dafür nicht deutlich über 1 kg hinausgehen.
Bei den mittelgroßen Modellen von Canon wären daher das 12x36 IS II mit 660 g und das von Ihnen favorisierte 10x42 L IS WP mit 1020 g ohne Batterien geeignet. Diese beiden Modellen sind auch optisch die besten der Canon-Serie.
Bei den 15-er und 18-er wird von anspruchsvollen Beobachtern eine nicht mehr zeitgemäße Transmission und eine Bildverfärbung beklagt. Sie wiegen 'trocken' auch bereits ca. 1200 g. Beim 18-er soll die Stabilisierung schon fast überfordert sein.
Das Nikon 14x40 wiegt ohne 4 Batterien etwa 1,34 kg, das Fuijnon rund 1,3 kg. Beide kosten etwa soviel wie ein Canon 10x42 L IS WP.
Auch ich hätte mir damals lieber ein stärker vergrößerendes Stabi-Glas angeschafft, um den Vorteil der Stabilisierung so richtig auszunutzen. Aus Gründen des Gewichts, der optischen Güte und des Preises bin ich dann beim 12x36 IS II gelandet. Dieses Glas ist optisch sehr gut, die Stabilisierung funktioniert einwandfrei, die Haptik ist ordentlich und das Gewicht macht sich auch bei stundenlanger Beobachtung nicht bemerkbar. Es eignet sich hervorragend als Zweitglas neben einem schönen Leissovskikon, nichtzuletzt, weil der Preis im Vergleich zu den großen Stabi-Gläsern noch überschaubar ist.
Denn eigentlich sollten Sie zuallererst ein gutes und robustes 7-, 8- oder 8,5-fach Glas mit weitem Sehfeld als Allrounder besitzen. Die hochvergrößernden Stabigläser sind aufgrund der geringeren Tiefenschärfe und des kleinerern Sehfelds für viele Anwendungen weniger geeignet.
Viel Erfolg bei der Auswahl wünscht
Jan Münzer