Danke für den Link. Es ging also in allen Fällen um eine sich bis zur Blockade gsteigerte Schwergänigkeit des Umstellrings von 8- auf 12fache Vergrößerung. Leider ging aus keinem der drei Beiträge hervor, was die Ursache war bzw. ob Leica überhaupt eine Ursache angegeben hat (und ggf. welche). So kann man nur mutmaßen.
Eine gewisse Schwergängigkeit (Friktion) ist sicher beabsichtigt und notwendig, um versehentliches Verstellen auszuschließen, das übrigens nicht nur ungewollt von außen am Umstellring selber möglich wäre, sondern auch beim Ändern der Dioptrieneinstellung, da diese mit der Vergrößerungsumschaltung verkoppelt ist (damit nach Umstellung die jeweilige Dioptrieneinstellung trotz Änderung der Okularbrennweite erhalten bleibt). Wäre die Vergrößerungsumschaltung zu leichtgängig, bestünde dann die Gefahr, daß eine Änderung der Dioptrienkorrektur zur Verstellung der Vergrößerung führt, also zur Beeinflussung in umgekehrter als der erwünschten Richtung. Aber natürlich darf die Schwergängigkeit nicht zur Blockade werden. Ich halte es für möglich, daß der Toleranzbereich zwischen geringstmöglicher Friktion (die versehentliches Verstellen nicht sicher verhindert) und größtmöglicher Friktion (die noch nicht als Blockade empfunden wird) konstruktionsbedingt sehr eng ist. Wenn dann bei der werkseitigen Justage nicht präzise genug auf die Mitte des Toleranzbereichs eingestellt wird, können spätere Einflüsse wie Temperaturänderungen, ungleichmäßige Verteilung von Schmiermittel, evtl. ins Schmiermittel gelangte Frendkörper (das berühmte „Sandkorn im Getriebe“) und eventuell auch Verschleiß den Arbeitspunkt so verschieben, daß der Toleranzbereich verlassen wird und es schließlich wie in Ihrem Falle „klemmt“. Wenn dieser Fehler öfter vorkommen sollte, müßte Leica wohl konstruktive Änderungen vornehmen (z.B. andere Materialien verwenden oder die Getriebeuntersetzung ändern) oder den Justageprozeß verbessern.
Vielleicht könnten die drei betroffenen Herren durch Anfragen bei Leica (evtl. mit Verweis auf dieses Forum) dazu beitragen, daß diese mögliche Schwachstelle selbst dann nicht aus den Augen gerät, falls diese drei die weltweit einzigen derartigen Defekte gewesen sein sollten – was wohl sehr unwahrscheinlich ist. Die Anfrage könnte z.B. sinngemäß so lauten. daß Sie gern wüßten, was die Ursache war und wie Sie einer Wiederholung des Fehlers vorbeugen könnten, da Sie in diesem Forum erfahren haben, daß Ihr Defekt kein Einzelfall war und darum möglicherweise eine konstruktionsbdingte Schwachstelle ist.
Falls Resonanz von Leica kommt, wäre es interesant, hier von Ihnen wieder darüber informiert zu werden.
Walter E. Schön